Schlechte Noten für deutsche Amtsstuben

Die Deutschen sind mit der Servicequalität des öffentlichen Dienstes sehr unzufrieden. Laut einer aktuellen Studie des Beratungshauses Accenture fühlen sich 70 Prozent der Bundesbürger nicht ausreichend über die Angebote der Verwaltungen informiert.

Jeder Vierte meint, der Service verschlechtere sich von Jahr zu Jahr. Den Standards von Privatunternehmen sind deutsche Amtsstuben laut Einschätzung der Befragten nicht annähernd gewachsen. Bei der Gesamtbewertung von Verwaltungsdienstleistungen landet Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz 15. Spitzenreiter ist Singapur, gefolgt von Kanada und den USA.

"Deutsche Amtsstuben haben einen schlechten Ruf. Zwar unternimmt die Regierung mit Initiativen wie 'Deutschland Online' vereinzelte Anstrengungen, um die Service-Qualität zu verbessern, doch das reicht nicht aus. Um das Vertrauen ihrer Bürger zu gewinnen und die wachsende Differenz zu privaten Unternehmen und internationalen Verwaltungen zu schließen, müssen die deutschen Behörden ihren Dienstleistungsgedanken von Grund auf ändern", so Accenture-Manager Holger Bill

Über ein Drittel der Bundesbürger findet es schwierig, sich den Umgang mit neuen Serviceangeboten selbst anzueignen. "Wollen Behörden die Bürger für sich gewinnen, müssen sie nicht nur besser über ihre Angebote informieren, sondern die Menschen aktiv an den Umgang mit ihren Dienstleistungen heranführen", sagt Holger Bill. Momentan sind 22 Prozent der Deutschen der Meinung, der Service ihrer Behörden habe sich in den vergangenen drei Jahren verschlechtert und bleibe hinter dem von Wirtschaftsunternehmen zurück. In Singapur hingegen glauben nur zwei Prozent, die Dienstleistungsqualität in Ämtern habe abgenommen.