Schlag gegen Software-Piraten in Italien

Die italienische Finanzpolizei hat nach Angaben der Business Software Alliance (BSA) den bislang größten Schlag gegen die organisierte Software-Kriminalität in Europa durchgeführt. Bei Durchsuchungen in neun Provinzen habe die Polizei eine Organisation ausgehoben, die illegale Software, Videos, Spiele und pornographisches Material im Wert von rund 100 Millionen Euro gehandelt habe.

Ein Verdächtiger sei angeklagt worden, gegen neun weitere ermittle die Polizei, heißt es in einer Meldung der BSA. Zu den Orten, an denen in Italien Durchsuchungen vorgenommen wurden, zählen Mailand, Bologna, Neapel und Triest.

Die Angeklagten sollen raubkopierte Produkte über drei Websites vertrieben haben. Die Kontaktaufnahme erfolgte über anonyme oder verschlüsselte E-Mails, über die Zugangsdaten zum illegalen Angebot vermittelt worden seien. Die Software gab es dann als kostenpflichtigen Download oder in Form einer "Compilation Disc".

Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Beamten nach Angaben der BSA rund 100.000 Software-Produkte. Neben Medien aller Art, darunter aktuelle Kinofilme, fanden sich auch Hardware-Produkte in den Lagern der Organisation. Viertausend Bilder pädophiler und pornographischer Art sowie Anleitungen zur Fälschung von TV Smart Cards gehörten nach BSA-Angaben ebenfalls zu den Funden. Die Sichtung des Materials dauere noch an.

"Das Internet Enforcement Team der BSA arbeitet mit den Ermittlungsbehörden zusammen und stellt ihnen Fachwissen und Technologien zur Verfügung. Wir verwenden neueste Tools und Werkzeuge, um aktiv nach Internet-Piraten in ganz Europa zu suchen", erklärt Beth Scott, Vice President bei der BSA.

Der italienische Pirateriering soll Verbindungen zu illegalen Netzwerken in anderen EU-Ländern gehabt haben. In Deutschland, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden, so heißt es in der Mitteilung, bereiten die zuständigen Behörden zusammen mit der BSA nun ähnliche abgestimmte Aktionen vor. (uba)