BlackHat Europe

SAP und Co. sind im Visier der Cracker

Kriminelle haben es nicht nur auf Desktop-Programme abgesehen, auch ERP-Systeme könnten demnächst in ihr Visier geraten. Auf der BlackHat-Konferenz zeigt ein Forscher, wie sehr Systeme von SAP und Co. gefährdet sind.

ERP-Systeme, etwa von SAP, droht die nächste Angriffswelle aus dem Web. Ein Forscher hat auf der BlackHat Europe 2010 in Barcelona in einem Vortrag gezeigt, wie sich Hintertüren in solche ERP-Systeme integrieren lassen. Ist die Attacke erfolgreich, kann der Angreifer die Kontrolle über diese unternehmenskritischen Systeme erlangen.

Der Sicherheitsforscher, Nunez Di Croce, geht davon aus, dass nur wenige Firmen ihre ERP-Systeme richtig absichern. Administratoren würden sie einfach nicht als Ziel von Angreifern sehen, so Di Croce. Würde ein Angreifer die Kontrolle über die ERP-Software erhalten, könnte er beispielsweise Überweisungen verändern um etwa Geld auf sein eigenes Konto umzuleiten. Di Croce will nach der BlackHat ein Tool namens Onapsis Integrity Analyzer for SAP veröffentlichen, mit dem sich Hintertüren in SAP-Produkten aufspüren lassen sollen. Doch selbst wenn eine Attacke entdeckt wird, ist es sehr schwer, den Angreifer aus dem System zu werfen. Er habe die gleichen Rechte wie ein Administrator, so Di Croce, wie will man verhindern, dass er ständig neue Nutzer und neue Zugriffsrechte anlegt? Die beste Strategie sei es, die Installationen regelmäßig zu überprüfen und sich mit Penetration Tests abzusichern. (mja)