SAP-Mitgründer Plattner fordert Reiche zu sozialem Engagement auf

Der SAP-Mitgründer Hasso Plattner hat von den Reichen in Deutschland mehr soziales Engagement und Spendenfreude gefordert.

"Vermögende hier zu Lande sollten ihre Kreativität nicht so sehr darauf vergeuden, dauernd nach Steuerschlupflöchern zu suchen", sagte er gegenüber dem "Spiegel". "Steuertricks bringen keine Innovationen, keine Produktivität, keine Jobs."

Plattner selbst fördert an der Uni Potsdam das nach ihm benannte Institut für Softwaresystemtechnik. Dem fehle es aber an geeigneten Bewerbern, weshalb da auch was passieren müsse. "Marketing, Wissenschaftswerbung, Imagekampagne, Veranstaltung von Kongressen. Da helfe ich ab jetzt mit", so der SAP-Aufsichtsratsvorsitzende weiter. Im Bildungssektor dürfe man den Staat nicht mit den Kosten allein lassen. Es brauche das Engagement von Unternehmen und vermögenden Privatleuten. Über Steuern allein sei die für die Bundesrepublik entscheidende Bildung gar nicht finanzierbar.

Plattner droht nach eigenen Angaben wegen seiner Spendenfreude im kommenden Jahr überdies eine Steuernachzahlung in Millionenhöhe - weil auf Verkäufe von SAP-Aktien durch seine Stiftung für den Potsdamer Studienbetrieb nämlich Kapitalertragssteuer fällig wird. "Die Dummheit des Systems ist, dass dieser Passus im deutschen Stiftungsrecht überhaupt existiert - anders als in den USA", klagte Plattner. "Meine Dummheit ist, dass ich davon schlicht nichts wusste." (Thomas Cloer/uba)