Verzögerung bei Duet-Release

SAP ändert Auslieferungsplan

Ziel der kommenden Duet-Versionen

SAP und Microsoft wollen mit den kommenden Duet-Versionen die Verzahnung zwischen Microsofts Office-Welt und dem SAP-Backbone vertiefen (siehe auch: SAP und Microsoft komponieren weiter an Duet). Ihr Projekt hatten beide Softwarekonzerne im Jahr 2005 unter dem Codenamen "Mendocino" begonnen. Via Duet können Anwender Funktionen wie Zeiterfassung, Urlaubsanträge, Reise- und Sales-Management direkt aus Office-Umgebungen heraus nutzen. Über den Duet-Server werden die entsprechenden Daten im SAP-System weiter verarbeitet. Aktuell unterstützt Duet die Sprachen englisch, deutsch, französisch, japanisch, portugisisch und spanisch.

Mit Version 1.5 wollen SAP und Microsoft weitere Sprachenversionen anbieten, darunter chinesisch, dänisch, finnisch, holländisch, italienisch, koreanisch, russisch und tschechisch. Dazu kommen weitere Funktionen wie das Purchase Management, Recruit-Management, Contract-Lifecycle-Management und Meeting-Planung. Außerdem bietet Duet 1.5 ein Template, um Workflows zu genehmigen. Ferner unterstützt das Werkzeug Microsoftprodukte Windows Vista, Office 2007, Exchange 2007 und Office Communications Server.

Zentrale Drehscheibe zwischen SAP und Microsoft ist der Duet Server. Dieser enthält verschiedene technische Komponenten beider Hersteller. In den künftigen Versionen soll Microsofts Sharepoint Server eine stärkere Rolle spielen. Damit gehöre der Duet Server jedoch nicht zum alten Eisen, relativiert SAP. Sharepoint werde als eine technische Komponente genutzt, parallel beispielsweise zu SAPs Integrationsplattform Netweaver.

Noch ist der Erfolg des Kooperationsprodukts jedoch überschaubar. SAP zufolge haben bis dato 250 Firmen Duet in Lizenz genommen. Das ist die gleiche Zahl, die bereits im April dieses Jahres berichtet wurde. Experten zufolge steht das zu starre Lizenz- und Preismodell einer weiteren Verbreitung im Weg. So benötigten die Anwender neben einer Duet- auch eine SAP-Lizenz. Zu teuer für Nutzer, die nur sporadisch via Office auf die SAP-Systeme zugriffen. Branchenbeobachter fordern deshalb eine Art Light-Lizenz. Doch nach wie vor schweigen sich die SAP-Verantwortlichen über Lizenzmetriken und Preise aus. Rechtliche Gründe seien dafür die Ursache, heißt es. Kunden müssten sich zu den jeweiligen Preisen separat bei SAP und Microsoft erkundigen. (Computerwoche/mzu)