Sanyo verschiebt Mais-Disk

Sanyo hat die Einführung einer als "Mild-Disc" angekündigten optischen Speicher-Disc wegen Hitzeproblemen verschoben. Das Trägermaterial der umweltfreundlichen Disc wird auf Basis von Mais über mehrere Verfahrensschritte erzeugt.

Nach den ursprünglichen Plänen sollte die Mild Disc bereits im zweiten Halbjahr 2004 in Serie gehen. Diesen Termin hat man nun verschoben, weil es Bedenken über die Hitzebeständigkeit der Disc bei Temperaturen über 50 Grad gegeben habe. Derzeit werde daran gearbeitet, das Verfahren der Fertigung zu verfeinern, um die Scheibe gegen höhere Temperaturen zu wappnen, ohne den umweltfreundlichen Charakter aufzugeben. Einen neuen Einführungstermin nannte der Hersteller nicht. Laut Sanyo sei es zwar problemlos möglich, durch Beimischung von anderen Materialien die gewünschte Hitzeresistenz zu erreichen, genau das wolle man aber nicht.

Bei der Fertigung der Mais-Scheibe wird nach Angaben von Sanyo zuerst das Korn gemahlen, gesiebt und zu Dextrose weiterverarbeitet. Anschließend gehe es mit einem dem Bierbrauen vergleichbaren Fermentierungsprozess weiter, aus dem Milchsäure entsteht. Sanyo wandelt diese nach einem von Mitsui Chemicals entwickelten Verfahren in ein Polymer, das im Disk-Substrat Verwendung findet. Für eine 12-Zentimeter-Disc sollen etwa 85 Maiskörner verbraucht werden. Aus einem durchschnittlichen Maiskolben könnten so etwa 10 Discs entstehen. (uba)