Entwicklung eines Druckluftspeicherkraftwerks

RWE will neue Strom-Speichertechnik entwickeln

Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE will zusammen mit dem US-Konzern General Electric (GE) eine neue Speichertechnik für Strom entwickeln. Die beiden Konzerne unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Entwicklung eines Druckluftspeicherkraftwerks.

Ziel der Zusammenarbeit sei es, das begrenzte Angebot an Speicherkapazität für elektrische Energie erheblich auszuweiten, betonte der Essener Stromriese. "In Zukunft wird die stark schwankende Stromeinspeisung, allein schon durch den massiv geplanten Ausbau der Windenergie, zunehmen. Daher ist es wichtig, sich dieser Herausforderung zu stellen und rechtzeitig Konzepte für eine effiziente Speicherung zu entwickeln", betonte Johannes Lambertz, Vorstand der RWE Power AG.

Eine erste Demonstrationsanlage soll ab 2012 errichtet werden. In einem Druckluftspeicherkraftwerk wird - zu Zeiten eines hohen Stromangebots - Luft komprimiert und zur Speicherung in unterirdische Kavernen gepresst. Diese Druckluft kann im Bedarfsfall zur Stromerzeugung genutzt werden. "Eine große Herausforderung bei diesem Projekt liegt in der Entwicklung geeigneter Komponenten, insbesondere im Bereich der Kompressor- und Wärmespeichertechnik, die für hohe Wirkungsgrade von Druckluftspeicherkraftwerken erforderlich sind", erklärt Claudi Santiago, GE-Vorstand für das Ressort Öl und Gas.

Dabei spielt die bei der Verdichtung stark ansteigende Temperatur der Luft auf über 600 Grad Celsius eine entscheidende Rolle. Damit die Wärmeenergie nicht verloren geht, wird sie der komprimierten Luft vor dem Einlagern entzogen und in einen separaten Wärmespeicher geleitet.

Damit können sowohl Druck als auch Temperatur der Luft in einer Turbine zur Stromerzeugung genutzt werden. Als Standorte für Druckluftspeicherkraftwerke eignen sich vor allem Regionen mit geeigneten geologischen Salzstrukturen, die große Mengen von Druckluft aufnehmen können. Diese Voraussetzungen sind unter anderem im norddeutschen küstennahen Raum gegeben, wo auch der größte Zubau weiterer Windkraftanlagen insbesondere in Form von Offshore-Windparks erwartet wird. (mje)