Neues Technologiezentrum soll Wirtschaft stärken

Russen planen eigenes Silicon Valley

Um die Abhängigkeit von der Ölförderung zu verringern und Anschluss an den internationalen High-Tech-Markt zu finden, plant Russland die Errichtung eines eigenen Technologiezentrums nach dem Vorbild von Silicon Valley.

Das Zentrum soll in der Nähe eines Dorfes außerhalb von Moskau angsiedelt sein und hat bislang noch keinen Namen, berichtet die New York Times. In der Vergangenheit ist es Russland beziehungsweise der Sowjetunion kaum gelungen, aus entwickelten Technologien auch am Markt Gewinn zu ziehen. Das neue Industriezentrum soll das künftig ändern.

Schon zu Zeiten der Sowjetunion waren im Land unterschiedliche Technologiezentren betrieben worden, die jedoch eher Gefängnissen glichen. Die Entwickler und Forscher genossen zwar viele Privilegien, die Sicherheitsvorkehrungen und Überwachungsmaßnahmen waren jedoch rigoros. Heute versuchen sich die Russen, an dem großen Vorbild Silicon Valley in Kalifornien zu orientieren. Die amerikanische Dynamik und der Unternehmergeist sollen nach Russland importiert werden und aufstrebenden Firmen die Chance geben sich zu entwickeln.

"Das ganze Land braucht einen Durchbruch", so Viktor F. Vekselberg, russischer Oligarch und designierter Co-Director des Projekts. Die Gründung der Innovationsstätte könne eine Abschussrampe für das ganze Land werden. Einmal in Betrieb soll Unternehmen die Möglichkeit geboten werden, neue Ideen zu entwickeln - mit Wohlwollen und vielen Vergünstigungen der Regierung.

Dieses Einwirken der Regierung ist auch ein Kritikpunkt von Skeptikern. Man solle nicht erwarten, dass die selben Mechanismen wie in Silicon Valley auch in Russland funktionieren würden, so Evgeny V. Zaytsev, Mitgründer von Helix Ventures aus Palo Alto in Kalifornien und Berater des russischen Projekts. "Die Regierung wird eingebunden, weil das die Art ist, wie Dinge in Russland funktionieren." (pte/cvi)