Ruhe am Dienstag: US-Webradios protestieren gegen neue Gebühren

Der morgige Dienstag könnte bei vielen US-Webradios im wahrsten Sinne des Worts ruhig verlaufen. Denn die Stationen planen, gegen ein neues Gebührensystem zu protestieren, indem sie einen Tag lang schlicht nichts senden.

Anfang März 2007 wurde in den USA ein neues Gebührensystem für Online-Radiosender beschlossen. Demnach müssen diese künftig nicht mehr wie bislang einen prozentualen Anteil ihres Umsatzes an die Urheber abführen, sondern pro Song und pro Hörer bezahlen. Das neue System gilt rückwirkend ab dem Jahr 2006 und soll am 15. Juli in Kraft treten. Eine Vielzahl an Online-Radiosendern sieht sich durch das neue System in seiner Existenz bedroht, den n die Abgaben würden auf einen Schlag um ein vielfaches steigen. Im Zuge der neuen Gebührenordnung musste beispielsweise Pandora seinen Dienst für internationale User sperren.

Für Dienstag, den 26. Juni, planen nun tausende US-Sender, gegen das neue System zu protestieren, indem sie ihren Dienst einstellen, beziehungsweise nur Rauschen senden. In einem Statement erklärten die Organisatoren des "National Day of Silence": "Die willkürlichen und drastischen Gebührenerhöhungen durch das Copyright Royalty Board vom 2. März bedrohen den Lebensunterhalt tausender von Webcastern sowie Millionen ihrer Zuhörer im ganzen Land." (PDF-Download)

Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, seien die teilnehmenden Web-Radios auch bereit, für einen Tag auf Werbeeinnahmen zu verzichten. "Auf den Umsatz eines Tages zu verzichten, ist besser, als für immer zu schließen", so Jake Ward, Sprecher der Savenetradio-Vereinigung.