Backups mit (G)Rsync

Rsync - Tipps und Tricks zur Linux-Sychronisation

Sicherung von und auf Server

Rsync kann von jedem Rechner im LAN oder Web Daten beziehen oder dorthin kopieren, wo Open SSH läuft und Benutzerkonto und Passwort bekannt sind. Netzwerkfreigaben sind dabei nicht nötig. Der Open-SSH-Server ist bei lokalen Rechnern mit

sudo apt-get install openssh-server

bei Bedarf schnell installiert. Geben Sie danach zum Test auf dem Server-Rechner auf der Kommandozeile ssh user@IP ein, wobei Sie „User“ durch Ihren Log-in-Namen und „Host“ durch die IP-Adresse ersetzen. Beim ersten Aufruf müssen Sie die Verbindung mit „yes“ bestätigen. Mit Rsync erfolgt dann der Zugriff auf einen Server-Ordner nach diesem Schema:

[user]@[IP]:/[Verzeichnis]/

Ein kompletter Beispielaufruf sieht dann wie folgt aus:

rsync -av -e ssh ha@192.168.0.66:/home/ha/Bilder/ /home/ha/Pics

Rsync erkennt anhand der Server-Notation übrigens automatisch den Bedarf von „ssh“. Der Aufruf gelingt daher auch, wenn man „-e ssh“ einfach weglässt.

Das grafische Front-End Grsync

Grsync ist eine einfache grafische Oberfläche, die lediglich die angeklickten Einstellungen als Parameter an Rsync weitergibt – ein typisches Front-End zur bequemeren Bedienung. Um die Oberfläche übersichtlich zu halten, musste Grsync auf viele Optionen des Kommandozeilen-Tools verzichten. Wir empfehlen es für einfache Daten-Backups, wo die wichtigsten Optionen ausreichen. Wer auf die volle Kontrolle und auf raffiniertere Rsync-Parameter Wert legt, ist mit dem puren Rsync besser bedient. Unter Ubuntu oder Linux Mint ist Grsync mit

sudo apt-get install grsync

auf der Kommandozeile oder wahlweise im Software-Center schnell installiert. Für eine Datensynchronisierung reicht meistens die beim Start angezeigte Registerkarte „Standard-Optionen“. Die wichtigsten Eingabefelder sind Quelle und Ziel, wobei dieselben Regeln gelten wie für die Rsync-Kommandozeile: Alle im Dateisystem eingehängten Medien sind möglich, ferner auch der Server-Zugriff mit SSH und der Syntax „User@IP:/Verzeichnis“. Wenn Sie diese Syntax verwenden, greift Grsync automatisch zu SSH. Die Angabe von „ssh“ ist weder vorgesehen noch notwendig.

Die Optionen wie „Bestehende ignorieren“ oder „Neuere überspringen“ zeigen beim Mouse-over eine präzisere Erklärung. So verzichtet etwa „Bestehende ignorieren“ auf das Kopieren einer Datei, sofern von dieser im Ziel bereits eine ältere Version vorliegt. Eine 1:1-Mirror-Synchronisierung erreichen Sie, wenn Sie die oberen vier Optionen aktivieren sowie „Im Zielverzeichnis löschen“. Letzteres übergibt die im Haupttext erklärte Option „--delete“ an Rsync.

Die Gefahr von Benutzerfehlern ist beim Klick in grafische Oberflächen immer höher als beim gezielten Einsatz von Parametern. Es empfiehlt sich immer, ganz besonders aber beim Einsatz der Löschoption, ein Simulationslauf (Rsync-Parameter „-n“ oder „--dry-run“). Dies erledigt Grsync sehr komfortabel mit „Datei -> Simulation“ oder Tastenkombination Alt-S. Die eigentliche Aktion startet mit „Datei -> Ausführen“ (oder der Schaltfläche ganz rechts). Für eine erfolgreiche Sicherungsaktion, die Sie öfter benötigen, legen Sie unter „Sitzungen -> Hinzufügen“ ein eigenes Set an, das Sie dann jederzeit erneut abrufen können. Ohne eigene „Sitzungen“ existiert zunächst nur ein „default“.

(PC-Welt/ad)