Verbesserte Interaktion mit Menschen

Roboter sollen Gesten und Mimik erkennen

Das Projekt "Cooperative Human Robot Interaction Systems" (CHRIS) hat zum Ziel, Robotern beizubringen, wie sie Gesten, Blicke und andere Formen der menschlichen Rückmeldung interpretieren.

Damit wollen Forscher am Bristol Robotics Lab (BRL) der University of Bristol und der University of West England neue Einsatzmöglichkeiten eröffnen. "Der wesentliche Aspekt des Projektes sind die Grundlagen der Anwendung mit menschlicher Interaktion", erklärt BRL-Direktor Chris Melhuish im Gespräch mit pressetext. Genau dazu sollen die kognitiven Fähigkeiten der Roboter verbessert werden.

Automatisierte, autonome Roboter sind unter anderem in Produktionsanlagen bereits praxisbewährt. Problematischer sei der Einsatz in Bereichen, die eine Interaktion und Zusammenarbeit mit Menschen erfordern, beispielsweise in der Küche oder im Pflegebereich, so Melhuish. "Ein Roboter, der stark genug ist, um nützlich zu sein, ist auch stark genug, um gefährlich zu sein", erläutert der Wissenschaftler. Im Rahmen von CHRIS wollen die Forscher Robotern daher beibringen, ähnlich wie Menschen Gesichtsausdrücke, Körperhaltung, Gesten und Augenkontakte zu interpretieren. Zusammen mit einem Verständnis der Aufgabenstellung könne so gewährleistet werden, dass Roboter diese in die Tat umsetzen, ohne dabei Menschen zu gefährden.

Als ein Beispiel dient Melhuish das gemeinsame Kochen einer Suppe. "Der Roboter muss nicht nur das Ziel - Suppe machen - verstehen, sondern auch, wie stark er umrühren soll", beschreibt der Forscher. Auch müsse der Roboter den Ausdruck von Schmerz auf dem Gesicht des Menschen interpretieren können, falls dieser mit heißer Suppe angespritzt wird. Weiters müsse der Roboter die gehobene Hand als Zeichen, dass etwas genug ist, erkennen und verstehen, wenn er durch ein einfaches Kommando aufgefordert wird, mit dem Rühren aufzuhören. "Ziel des Projekts ist jene Regeln zu entwickeln, die wir benötigen, um diesen Grad an Ausgereiftheit bei Service-Robotern zu erreichen, die eng mit Menschen zusammenarbeiten", erklärt Melhuis. Der Fokus werde dabei auf nicht-sprachlicher Kommunikation liegen, doch rudimentäre Kommandos wie "Stopp" oder "Hier" würden berücksichtigt.