Roadmap: P4 erst im Januar deutlich billiger
Wie immer gilt bei diesen Dokumenten aus inoffiziellen Quellen, dass die darin gemachten Angaben nicht zu 100 Prozent zutreffen müssen. Die Tendenz ist jedoch eindeutig: Nach dem ruinösen Preiskampf mit AMD will Intel nun wieder an seinen Prozessoren verdienen.
Kern der neuen Preisstrategie ist die Einführung des neuen Pentium 4, dessen Core den Codenamen Northwood trägt und der mit auf 512 KByte verdoppeltem L2-Cache kommen soll. Für diese neue CPU verlangt Intel zum Start laut der Roadmap fürstliche 614 US-Dollar (2,2 GHz) beziehungsweise 420 US-Dollar (2 GHz). Wann diese CPUs erscheinen, ist unter den Auguren immer noch umstritten. Intels Roadmap spricht weiter vom ersten Quartal 2002. Hartnäckigen Gerüchten zufolge könnte daraus aber auch Ende Dezember 2001 werden.
Mit den zitierten Preisen wird Northwood der bisherigen P4-Linie schlicht "on top" gesetzt, die jetzt aktuellen Prozessoren müssen also nicht billiger werden. Erst Ende Januar ist dann die nächste Preisrunde geplant - genug Zeit, um aus dem stabilen Preisgefüge den Rahm abzuschöpfen.
De facto senkt Intel innerhalb von drei Monaten die Preise nur sehr moderat. Das wird durch einen Blick auf die folgende Tabelle deutlich. Dort sind die Einführungspreise der Northwood-Chips nicht vermerkt, sondern erst die komplette Preisrunde Ende Januar. Diese inoffiziellen Preise gelten für PC-Hersteller und Wiederverkäufer in 1000er Stückzahlen. Unterhalb von 1,6 GHz wird der P4 zum Auslaufmodell.
Intel-Preise in US-Dollar |
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Prozessor |
Bisher |
27. Januar |
Differenz |
Pentium 4 / 2,2 GHz |
- |
562 |
|
Pentium 4 / 2,0A GHz |
- |
364 |
|
Pentium 4 / 2,0 GHz |
401 |
341 |
-15% |
Pentium 4 / 1,9 GHz |
273 |
240 |
-12% |
Pentium 4 / 1,8 GHz |
225 |
193 |
-14% |
Pentium 4 / 1,7 GHz |
193 |
163 |
-15% |
Pentium 4 / 1,6 GHz |
163 |
133 |
-19% |
Pentium 4 / 1,5 GHz |
133 |
- |
- |
Mit diesen Preisen bewahrheitet sich auch, was Marktbeobachter nicht erst bei Intels Halbierung der P4-Preise Ende August vermuteten: Der Prozessor wird über den Preis in den Markt gedrückt. Schon im April war der Pentium 4 billiger als der Pentium III geworden.
Diese Strategie ist ausgereizt. Nun will Intel wieder angemessene Preise für seine CPUs verlangen. Dafür spricht auch, dass das kommende Topmodell, der Northwood mit 614 US-Dollar für 2,2 GHz verhältnismäßig teuer ist. Als der Pentium 4 (Willamette) mit 2 GHz am 26. August 2001 auf den Markt kam, war er mit 562 US-Dollar vergleichsweise billig. (nie)