Nachtreten unklug: Abschied vom Unternehmen

Richtiges Verhalten bei Kündigung

Zuerst den Chef informieren

Ein professioneller Abgang aus dem Büro erfordert jede Menge Geschick, Disziplin und Vorsicht. Das fängt bei der Kündigung an. Wer selbst kündigt, sollte immer zuerst den Chef informieren. Wirklich immer. Auch dann, wenn man mit Kollegen eng befreundet ist. Das Kündigungsschreiben bietet Gelegenheit, einen guten Eindruck zu hinterlassen. "Kündigt ein Mitarbeiter, ist das für den Vorgesetzten meist eine kleine Blamage, die er vor seinem eigenen Chef verteidigen muss", erklärt Mell. "Wer daher in seine Kündigung Worte des Dankes einfließen lässt, wirft gleichermaßen ein gutes Licht auf sich selber wie auf seinen Vorgesetzten." Mögliche Floskeln: "scheide ungern", "habe viel gelernt" "mit Dank für die wertvolle Zusammenarbeit". Auch persönliche Zeilen des Bedauerns sind herzlich willkommen, schließlich geht die Kündigung durch viele (wichtige!) Hände im Unternehmen.

Wer das Schreiben noch vor dem Kündigungstermin einreicht, gibt dem Chef außerdem die Chance, schneller einen Nachfolger zu finden. "Darauf sollte man geschickterweise bei der Übergabe hinweisen", rät Mell. Erst nach der offiziellen Kündigung beim Vorgesetzten dürfen auch die Kollegen die Neuigkeit erfahren - und zwar "je eher, desto besser", rät Peter Fischer, Geschäftsführer der Hamburger Beratungsfirma Fischer Group International (fgi). "Sobald der Chef es weiß, hat Geheimniskrämerei keinen Sinn", so der Psychologe und Organisationsberater.