Lot und Lötkolben

Richtig löten auf dem Raspberry Pi und Co.

So gelingt eine gute Lötstelle

Woran erkennt man nun eine gute und zuverlässige Lötstelle? Eine der wichtigsten Bedingungen für ordentliche Lötstellen ist die gründliche Vorbereitung von Material und Werkzeug für eine fehlerfreie Arbeit. Das heißt also: Leiterbahn oder Lötstelle sowie der Bauteilanschluss (Pin) müssen tadellos sauber sein, mithin keinerlei Reste von Verschmutzung, Spuren von Kontaktreinigungsmitteln (Ölen) und natürlich Oxidprodukten aufweisen.

Zwar löst das Flussmittel Verschmutzungen und Oxide mit auf, doch wäre es für das Ergebnis fatal, nicht gut vorbereitet zu arbeiten. Auch die Lötkolbenspitze muss sauber sein, darf also nicht verzundert sein.

Hat man früher Kupferspitzen immer wieder kurz zum Reinigen abgefeilt, so muss man heute die verchromte Oberfläche der allgemein verwendeten Dauerspitzen nur kurz an einem kleinen feuchten Schwämmchen oder Metallgespinst abwischen.

Auslöten: Bauelemente von Platinen entfernen

Muss man vorher Bauteile auslöten, kann man im Falle von zweipoligen diskreten Komponenten wie Kondensatoren oder Widerständen das an der Lötstelle aufgeschmolzene alte Zinn per Pumpe absaugen. Bei ICs (Integrated Circuits) und vieladrigen SMDs (Surface Mount Devices, oberflächenmontierte Elektronik-Komponenten) bedient man sich im Allgemeinen spezieller Lötwerkzeuge, die dieser Bauform angemessen sind. Es geht mit einigem Geschick bei geringer Anschlusszahl auch noch mit spezieller Auslötlitze, die das Lot an jedem Pin einzeln aufsaugt.

Zum Einlöten von SMDs ist höchste Präzision nötig. Denn dabei muss das Bauteil erst exakt und völlig plan auf den Lötpunkten platziert sein und dann fehlerfrei verlötet werden - ohne Überhitzung durch die Lötspitze und ohne Brückenbildung zu den nächsten Komponenten in der oft engen Schaltung.

Beim Löten entstehen wegen des Flussmittels gesundheitsschädliche Dämpfe. Kleine Lötarbeiten sollte man deshalb bei guter Belüftung oder neben einem Tischventilator ausführen. Wer allerdings regelmäßig lötet, sollte in eine Lötrauchabsaugung investieren, die es in kleiner, kostengünstigen Ausfertigung schon ab 30 Euro für den Hobbybereich gibt. Nach Lötarbeiten muss man immer die Hände gut waschen. Rückstände von Lötarbeiten sind Sondermüll und gehören nicht in die schwarze Tonne zum Restmüll.