Report: Onboard-Sound vs. Soundkarte

Klingt Onboard-Sound schlecht? Sind Soundkarten einfach besser? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Soundkarten und Onboard-Lösungen unterscheiden sich im Aufbau kaum voneinander: Für beide gilt: Der Codec wandelt die Signale, der DSP verarbeitet sie. Für Musikanwendungen steht ein MIDI-Port zur Verfügung und Spieler werden mit der digitalen I/O-Sektion für den Anschluss eines Joysticks bedient.

Der Unterschied zwischen Soundkarte und integriertem Sound: Der DSP gehört bei Soundkarten zur Standardausrüstung, bei Mainboards wird er aus Kostengründen oft weggelassen. Manche Hersteller bieten ihre Mainboards auch mit verschiedenen Soundausstattung an. So produziert der taiwanische Hersteller DFI das Mainboard AK74 für den Sockel A in zwei Varianten: Das AK74-SC ist mit einem AC '97-Codec bestückt, das AK74-SU zusätzlich mit einem DSP von Creative Labs.

Der Kunde glaubt, er habe die Wahl zwischen diesen Varianten. Unsere Recherche bei verschiedenen Anbietern aber zeigt: Das Mainboard AK74-SC mit Codec haben die meisten im Programm, das besser bestückte AK74-SU mit zusätzlichem Soundchip keiner. Ein Vertriebsmitarbeiter vom Distributor AlfaNet bestätigt unseren Eindruck: "Boards mit Vollbestückung will kaum jemand, weil die zirka 30 Mark teurer wären. Manchmal wird auch die günstigere Variante zuerst angeboten, und die teurere folgt später."

Die bessere Soundvariante beim DFI AK74 bleibt den OEMs vorbehalten, da hier größere Stückzahlen geordert werden. Händler hingegen befürchten, dass sie die teureren, da besser bestückten Mainboards auf Grund des Preiskampfs nicht verkaufen können.