Reichweite der Printmedien schrumpft weiter

Die Reichweite der deutschen Printmedien geht weiter zurück. Laut der Allensbacher Werbeträger Analyse 2007 (AWA) des Instituts für Demoskopie in Allensbach ist die Gesamtreichweite der erfassten Medien um 1,6 Prozent gesunken.

Zulegen konnte hingegen das Segment der Qualitätszeitungen. Die Wochenzeitung "Die Zeit" erreicht sogar ihre höchste Reichweite seit 13 Jahren. Konsequente Investitionen in die redaktionelle Qualität seien unter anderem der Motor des Erfolgs, ist Rainer Esser, Geschäftsführer der Hamburger Wochenzeitung überzeugt.

Leicht zulegen konnte auch die Zeitschrift "Essen & Trinken" mit plus 420.000, die Wochenzeitschrift "Gala" sowie das Boulevardblatt "Bild" mit jeweils 310.000 Lesern. Entgegen dem Trend muss die "Süddeutsche Zeitung" einen Rückgang hinnehmen. Rund 190.000 Leser verliert das in München herausgegebene Blatt.

Sorgen um die Qualitätszeitung macht sich Sebastian Berger, Pressesprecher des Süddeutschen Verlags, jedoch nicht. "Die vergangenen Jahre zeigen, dass man Qualität weiterhin im Print gut verkaufen kann", so Berger gegenüber pressetext. Eine Erklärung für das Absinken der Auflage der "Süddeutschen Zeitung" hat Berger nicht. "Die Ausschläge der AWA sind immer sehr stark. Bei der letzten AWA war der Anstieg der Reichweite so groß wie jetzt der Rückgang", sagt Berger. Damit sei man wieder auf dem Niveau der AWA 2005.

Verloren haben auch die wöchentlichen Frauenzeitschriften. Trotz des Verlustes um vier Prozent findet dieses Segment mit 45,5 Prozent aber immer noch die stärkste Verbreitung unter den Kauftiteln nach Bruttokontaktsummen. Einbußen müssen auch die Wochenmagazine Stern, Spiegel und Focus hinnehmen. Zulegen konnten hingegen die überregionalen Abo-Tageszeitungen. Die Gesamtreichweite ist in diesem Segment um zwei Prozent gestiegen. (pte/ala)