Red Hat 7.0 ab Dienstag

Am Montag stellt Red Hat die Version 7.0 seiner vor allem im professionellen Bereich verbreiteten Distribution vor. Neben neuen Kernel- und XFree86-Versionen bietet Red Hat 7.0 auch USB-Support, grafische Konfigurationswerkzeuge und erweiterte Sicherheits-Features.

Ab Dienstag will Red Hat die neue Variante auch per FTP zum Download anbieten. Als weiteren Internet-Service offeriert das kalifornische Unternehmen das Red Hat Network. Der kostenpflichtige Web-Dienst versorgt Kunden mit Red-Hat-Patches und Upgrades sowie Infos rund um Linux. Mit welchen Informationen der Anwender versorgt werden will, legt er über ein persönliches Profil selbst fest.

Nach Informationen von Maximum Linux basiert Red Hat 7.0 auf der Kernelversion 2.2.17, ist aber schon für den Upgrade auf den 2.4er Kernel vorbereitet. Für die grafische Oberfläche sorgt XFree86 4.0, mit gegenüber Red Hat 6.2 stark verbessertem 3D-Support. Red Hat 7.0 unterstützt jetzt auch USB, allerdings sind die entsprechenden Module von Hand einzubinden.

Die Software-Ausstattung wurde gegenüber Red Hat 6.2 erweitert und umfasst jetzt zwei Installations-CDs. Desktop-User können sich über eine grafische Konfiguration, mehr Grafik-Software (Bildbearbeitung, Business-Grafiken) sowie einer, gegen unautorisierte Zugriffe aus dem Internet stärker gesicherten Standard-Installation freuen.

Auch Entwickler und IT-Abteilungen kommen auf ihre Kosten: Neben OpenSSL und MySQL bringt Red Hat 7.0 mehr Entwicklungswerkzeuge und einen neuen Compiler für C++ mit. Daneben finden sich auf den Installations-CDs Previews der neusten GNU-Developer-Tools.

Am Varianten-Mix der Distribution ändert sich nichts: Nach wie vor gibt es die drei Versionen Standard, Deluxe und Professional. Die Standard-Edition soll inklusive 60 Tage Support 29,95 US-Dollar kosten. Die Deluxe-Spielart bringt StarOffice 5.2 mit und umfaßt zum Preis von 79,95 US-Dollar 90 Tage Support und Zugang zum Red Hat Network. Die Professional-Variante mit 90 Tagen Support, 30 Tagen Apache-Support und drei Monaten Red-Hat-Network-Service ist für 179,95 US-Dollar zu haben.

Der Zugang zum Red Hat Network kostet private Nutzer 10 US-Dollar monatlich, für Firmen bietet Red Hat Zugangspakete verschiedenen Umfangs ab 400 US-Dollar jährlich.

Linux-Insider werden wohl gespannt verfolgen, ob Red Hat mit der neuen Distribution wieder Anschluß an die Marktentwicklung findet. Nach einer Studie von IDC hält Red Hat mit knapp der Hälfte der verkauften Distributionen noch die Marktführerschaft, wächst jedoch mit 69 Prozent jährlich langsamer als der gesamte Linux-Markt (89 Prozent). Damit verliert Red Hat vor allen Dingen gegenüber SuSE (15 Prozent Marktanteil, 175 Prozent Zuwachs), Caldera (10/175 Prozent) und TurboLinux (10/450 Prozent) an Boden. Als gefährlichster Widersacher im Verfolger-Trio gilt Caldera. Das Unternehmen machte Anfang August mit der Übernahme des Business-Unix-Urgesteins SCO von sich reden.

tecChannel.de bietet ihnen stets aktualisierte Tests von Desktop- und Server-Distributionen. (jlu)