RealNetworks erklärt Apple den Preiskrieg

RealNetworks versucht, Apples derzeitige Erfolgsgeschichte und Dominanz im Markt für legale kommerzielle Musik-Downloads zu brechen: Die Firma halbiert in ihrem RealPlayer Music Store drei Wochen lang (bis zum Labor-Day-Feiertag) die Preise.

Ein Song kostet dann 49 US-Cent, ein komplettes Album 4,99 US-Dollar. In Apples iTunes Music Store und bei den meisten anderen Diensten müssen Käufer für einzelne Titel 99 Cent und für Alben knapp 10 US-Dollar berappen.

Die Aktion treibt RealNetworks auf jeden Fall in die Miesen, denn der Kampfpreis liegt unter der Gebühr, die es selbst an die Plattenfirmen für die Musik zahlen muss (von Hosting-, Transaktions- und Kreditkartenkosten ganz zu schweigen). Die Firma kann einzig darauf hoffen, Apple damit nachhaltig Marktanteile abzunehmen - der Mac-Hersteller beherrscht gegenwärtig nach Einschätzung von Beobachtern rund 70 Prozent des Markts für digitale Musik.

Gleichzeitig gibt die Aktion einen Ausblick darauf, was die Verbraucher womöglich erwartet, wenn andere Anbieter versuchen, sich Anteile am derzeit neben Apple und RealNetworks unter anderem von Musicmatch, Sony, und Napster bedienten Markt zu erobern - sowohl Microsoft wie Yahoo haben dies vor.

RealNetworks hatte Apple erst vor kurzem mit seiner Software-Neuentwicklung "Harmony" verärgert, wir berichteten. Diese ermöglicht es, auch Musik aus dem RealPlayer Music Store mit voller DRM-Funktionalität (Digital Rights Management) auf Apples iPod-Audioplayer zu speichern. Apple verwendet seinen Online-Musikverkauf im Prinzip als Vehikel, um die Verkäufe des iPod anzukurbeln. Es möchte sein Angebot aber gern als "geschlossenes System" betreiben und hat darum seine DRM-Technik "Fairplay" bislang nicht an andere Hersteller lizenziert - anders als den iPod selbst, der in Bälde auch von Hewlett-Packard unter eigenem Namen verkauft werden soll. (Thomas Cloer/doe)

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