Echtzeitanalyse

Real-Time-Analytics verändert das Business

In der Echtzeitanalyse hochaktueller Daten schlummert ein riesiges Geschäftspotenzial - es lauern aber auch Gefahren. Veränderungen sind vor allem in den Prozessen, Anwendungen und der zugrunde liegenden Architektur zu erwarten.

Die computergestützte Auswertung von Daten in Echtzeit - das heißt hohe Aktualität, bedingt durch minimales Zeitintervall zwischen Datenentstehung und -analyse - ist in den Bereichen Kunden-Scoring, Kreditkarten-Betrugserkennung und Aktienhandel, auch bekannt unter Complex Event Processing (CEP), heute schon gängige Technik. Darüber hinaus erlaubt der technische Fortschritt zunehmend Geschäftsmodelle, die allein auf Echtzeit-Datenanalyse beruhen.

Foto: Sergey Nivens, Fotolia.com

Das Kerngeschäft von Anbietern wie Car-Sharing, Routenplanung sowie Online-Freemium-Games funktioniert nur mit der Analyse großer Datenmengen in kürzester Zeit. Erfolgreich ist derjenige, der bei der Anfrage sofort das nächste freie Fahrzeug findet, die aktuell beste Route vorschlägt oder zum richtigen Zeitpunkt das passende Game-Upgrade anbietet - dank Echtzeitdatenanalyse.

Der umfassendere Einsatz von Echtzeitdatenanalyse bedeutet aber auch, dass sich die Verantwortlichen intensiver mit den Folgen des Einsatzes für Unternehmen, Mitarbeiter und IT auseinandersetzen müssen:

  • Welche Herausforderungen sind bei der Datenanalyse in Echtzeit zu bewältigen?

  • Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Einsatz der Echtzeitdatenanalyse?

Insbesondere drei Dimensionen erfordern eine detaillierte Betrachtung, da hier weitreichende Veränderungen absehbar sind:

  • Geschäfts- und IT-Prozesse

  • Anwendungen

  • Architektur

1. Geschäftsprozesse

Durch die Echtzeitdatenanalyse und die hierfür erforderliche hohe Aktualität des zu analysierenden Datenbestands stehen alle für Geschäftsprozesse und -entscheidungen benötigten Informationen jederzeit zur Verfügung. Dies ermöglicht die deutliche Beschleunigung der Prozesse.

Herausforderungen:

  • Geschäftsprozesse sind nicht mehr vom Zeitpunkt der Datenverfügbarkeit beeinflusst oder geprägt.

  • Verarbeitungsschritte wie Tages- oder Monatsabschluss sind unabhängig von IT-Vorgaben oder -Restriktionen rein fachliche oder organisatorische Festlegungen.

  • Schnelle Reaktion auf akute Probleme im Geschäftsbetrieb und deren Behebung, inklusive Einfordern schneller Lösungen durch Betroffene.

Konsequenzen:

  • Mitarbeiter werden stärker als bestimmendes Maß für die Dauer von Geschäftsprozessen wahrgenommen: Der Zeitdruck nimmt zu.

  • Verstärkte Tendenz zu raschen, kurzfristigen Entscheidungen führt zur unerwünsch ten Verkürzung des Entscheidungshorizonts.

  • Wachsender Bedarf an einer (nachweisbaren) Erstellung/Archivierung von Auswertungen/Berichten für interne und externe Nutzer (Kunden, Behörden, Gerichte).