Von 10 GBit/s bis 100 GBit/s

Ratgeber: Wann lohnt sich welches Gigabit-Ethernet?

Kupfer für kurze Distanzen

Bei 40 GbE über Kupferkabel sind derzeit QSFP+-Steckverbinder die erste Wahl. Typische Top-of-Rack-Switches sind häufig mit 48 SFP+-Anschlüssen für 10-Gigabit-Ethernet-Verbindungen zu Servern ausgestattet. Hinzu kommen vier QSFP+-Ports für 40-Gbit/s für die Switch-zu-Switch-Verbindungen. Die Möglichkeit, zwischen 10- und 40-Gbit/s umzuschalten, und zwar zwischen Kupfer- und LWL-Kabeln, kann durchaus sinnvoll sein. Dies erleichtert die Migration von 10 GbE zu 40 GbE.

Aus diesem Grund sind etliche Top-of-Rack-Switches mit QSFP+-Ports ausgerüstet, die sich zusätzlich auch als vier 10-Gigabit/s-Interfaces konfigurieren lassen. Das setzt allerdings voraus, dass ein spezielles Glasfaserkabel verwendet wird, das an der einen Seite mit einem QSFP+-Steckverbinder ausgestattet ist und auf der anderen mit vier SFP+-Schnittstellen. Der Anwender hat dann die Option, auf 40 GbE umzustellen, wenn er dies für richtig hält. Bei den DAC-Kabeln zur Verbindung von Servern und Switches über kurze Entfernungen unterstützen die QSFP+-Versionen normalerweise Distanzen von maximal drei Metern. Das ist relativ wenig und dürfte in vielen Fällen nicht ausreichen. Dann bleibt nur der Griff zu Glasfaserkabeln.

Multi-Fibre Push-on als Alternative zu QSFP+

Als Alternative zu QSFP+ bietet sich die "Multi-Fibre-Push-on"-Technik (MPO) mit Mehrfaser-Steckverbindungen an. Nach Angaben des Verkabelungsspezialisten R&M gewinnt MPO in Rechenzentren an Boden - auch deshalb, weil die Kabel vorkonfektioniert angeliefert werden und daher schnell zu montieren sind. Schon mit wenigen Basiskomponenten wie vorkonfektionierten Kassetten, Racks und Trunk-Kabeln lässt sich nach Angaben des Herstellers eine Infrastruktur für 40- oder 100-Gigabit-Ethernet aufbauen.

Weitere Optionen: Einige Hersteller forcieren die Einführung Multi-Fibre-Push-on-Steckverbindungen (MPO) mit parallelen optischen Verbindungen als Alternative zu QSFP+.
Weitere Optionen: Einige Hersteller forcieren die Einführung Multi-Fibre-Push-on-Steckverbindungen (MPO) mit parallelen optischen Verbindungen als Alternative zu QSFP+.
Foto: R&M

MPO-Steckverbinder haben den Vorteil, dass sich auf kleinem Raum 12 oder 24 LWL-Fasern kontaktieren können. Allerdings stellen die parallelen optischen Verbindungen erhöhte Anforderungen an die Planung, Administration und Produktevaluation. So müssen für jeden Link beziehungsweise Channel die Signalrichtung respektive Polaritäten und die Zuordnung der einzelnen Fasern exakt definiert werden. Eine Verbesserung in diesem Punkt bringt die Mechanical-Transfer-Push-On-Technik (MPT) der amerikanischen Firma US Conec. Sie hat eine spezielle Verbindungstechnik entwickelt, die eine einfachere und robustere Positionierung der Fasern an der Steckverbindung erlaubt.