Kommunikationslösungen richtig auswählen

Ratgeber: Unified Communications lohnend einsetzen

Marktführer oder Nischenanbieter?

Auf der Suche nach der passenden UC-Plattform sollte jedes Unternehmen prüfen, inwieweit seine bereits eingesetzten Softwareprodukte in das neue System integriert werden können. Neben Microsoft gehören Cisco und IBM zu den wichtigsten Anbietern von UC-Systemen. Sie verfolgen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte und verschiedene Lösungsansätze.

UC von Cisco: Über ein breites Unified-Communications-Portfolio, ergänzt durch die Collaboration-Plattform von WebEx, verfügt beispielsweise Cisco.
UC von Cisco: Über ein breites Unified-Communications-Portfolio, ergänzt durch die Collaboration-Plattform von WebEx, verfügt beispielsweise Cisco.
Foto: Cisco

So verfügt Cisco beispielsweise über ein breites Unified-Communications-Portfolio mit Stärken im Bereich der Telefonie- und Konferenzsysteme. Die Kernkomponente, der "Unified Communications Manager", wird auf speziellen Routern installiert. Für Voice over IP (VoIP) vertreibt Cisco ein breites Spektrum an IP-Telefonen, die über den Manager gesteuert werden. Mit dem "Unified Personal Communicator" steht auch ein Client zur Verfügung, der in Verbindung mit dem "Unified MeetingPlace 6.0" dem Unternehmen eine kombinierte Telefonie-, Video- und Instant Messaging-Plattform bereitstellt. Cisco achtet auf offene Standards und kann dadurch seine Lösungen in bestehende Strukturen integrieren. Im Cloud Computing, der Nutzung von Software als ausgelagerter Dienstleistung, ist Cisco aktiv, seit es im Jahr 2007 den Online-Collaboration-Povider WebEx gekauft hat. Dieser konzentriert sich vor allem auf Web-, Video- und Audiokonferenzen über den Browser mit jeglichem Endgerät.

Traditionell stützt sich Cisco stark auf den Verkauf von Netzinfrastruktur und nicht auf eine Entwicklung in Form von Softwaremodellen. Anwenderunternehmen sollten darauf achten, dass die Cisco-Unified-Workspace-Lizenzierung (CUWL) in ihr Konzept passt und sich nicht aufgrund der unübersichtlichen Lizenzierung der Produkte zu einer Kostenfalle entwickelt.

Die Unified-Communications- und Collaboration-Lösungen (UC2) von IBM basieren auf "Lotus Notes Messaging" und den "Lotus-Sametime"-Kollaborationsprodukten. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Partnerstrategie mit vielseitigen Kommunikations-Servern und Business-Anwendungen im Backend, die in einer einheitlichen Benutzeroberfläche konsolidiert werden. IBM ermöglicht eine Anbindung verschiedener Partneranwendungen mit dem Sametime-Client im Frontend oder alternativ über eine Middleware wie das Eclipse Framework. Mit der "Sametime Telephony Middleware" verfügt IBM über eine Schnittstelle, die sich besonders für Unternehmen mit heterogenen Client-, Mobil- und Server-Umgebungen eignet. TK-Anlagen von unterschiedlichen Herstellern können so problemlos miteinander verbunden werden.

Auch IBM ist im Bereich der Hosting-Dienste sehr aktiv. So hat das Unternehmen im November 2007 den Cloud-Computing-Dienst "Blue Cloud" angekündigt, der 2008 mit "LotusLive" in das Produktportfolio aufgenommen wurde. Eigenen Angaben zufolge verfügt IBM derzeit über 13 Cloud-Center mit mehreren hundert Auftragnehmern auf der ganzen Welt.