Flash-Speicher im Rechenzentrum

Ratgeber: SSDs in SAN-Umgebungen richtig nutzen

Daten-Blender-Effekt im SAN

Ein weiterer Aspekt in einer Server- und SAN-Umgebung: Wenn Nutzer mehrere Lasten auf einem virtuellen Server laufen lassen, werden alle Operationen in einem Datenstrom zusammengefasst. Was bedeutet das in der Praxis? Alle diese sequentiellen Datenbefehle werden in einen großen zufälligen Datenpfad integriert und versuchen so auf das SAN zuzugreifen. Das nennt sich "Daten-Blender-Effekt".

In den vergangenen Jahren sind SAN-Arrays, was die Größe betrifft, extrem gewachsen. In vielen Fällen liegt dies jedoch nicht an einer größer werdenden Datenbank, sondern am steigenden Bedarf der I/O-Performance. Dieser Bedarf an IOPS kann aufgrund der geringen In- und Outputs pro Laufwerk nur durch eine höhere Anzahl an rotierenden Speichermedien (Arrays) gedeckt werden. Dies bedeutet, dass eine SSD gerade in Bezug auf diese I/O-Leistung Hunderte HDDs ersetzen kann.

Doch noch einmal: Die gesamte SAN-Infrastruktur, einschließlich Server, aller Verbindungen und Zugriffspunkte, wird nur so schnell sein wie das langsamste Element. HDDs durch SSDs zu ersetzen wird daher nicht immer die effizienteste Lösung sein.

Effizienz durch Caching erhöhen

Aus Sicht der Nutzer ist die Reaktionsfähigkeit das Einzige, was technisch zählt: Wie schnell bekomme ich die Daten auf meinen Server? Wie wir bereits festgestellt haben, könnte der Zugriff des Servers auf das SAN der Flaschenhals sein. Den Anwender interessiert allein, dass die angefragten Daten so schnell wie möglich - am besten sofort - bearbeitet werden. Als weitere effektive Möglichkeit zum Erhöhen der Reaktionsfähigkeit lässt sich im Server eine SSD hinzufügen und für das Caching der am häufigsten verwendeten Daten (Hot Data) verwenden. Das HDD-Array wird dabei nicht ersetzt.

Flash richtig einsetzen: SSDs werden im SAN gebraucht, wo sogenannte "Hot Zones" angesiedelt sind. Der Flash-Speicher punktet hier mit kurzen Latenzzeiten und der Fähigkeit, sehr viele parallele Anfragen flink abzuarbeiten (hohe IOPS).
Flash richtig einsetzen: SSDs werden im SAN gebraucht, wo sogenannte "Hot Zones" angesiedelt sind. Der Flash-Speicher punktet hier mit kurzen Latenzzeiten und der Fähigkeit, sehr viele parallele Anfragen flink abzuarbeiten (hohe IOPS).
Foto: OCZ

Bei jedem Anwendung-Datenzugriff-Profil gibt es immer eine Teilmenge an Daten, die regelmäßig abgefragt werden. Diese Daten befinden sich auch in einem Datenprotokoll auf der SSD im Server und nicht nur im SAN. Dank der I/O-Leistung der im Server platzierten SSD muss der Nutzer die Daten nicht vom SAN anfordern, da diese "Hot Data" bereits auf die SSD im Server kopiert wurden und der gesamte HDD-Flaschenhals sowohl im SAN als auch im Server aufgehoben wurde.

Durch das Hinzufügen dieses Protokolls verringert sich nicht nur die Investition in weniger SSD-Laufwerke, auch die Performance profitiert von den Vorteilen der Flash-Technologie. Außerdem lässt sich diese Caching-Lösung problemlos in den meisten bestehenden Servern einsetzen - dies ist derzeit eine der kostengünstigsten und effizientesten Lösungen.