Unübersichtliche Modellvielfalt

Ratgeber: Durchblick bei Desktop-CPUs

Athlons und Phenoms gibt es mit zwei, drei und vier Kernen. Intel bietet den Core 2 Duo und Quad, Core i5 und i7, Pentium und Co. an. Alle CPUs gibt es nochmals in unzähligen Varianten. Wir durchforsten den Wirrwarr und helfen bei der Wahl der richtigen CPU.

Beim Blick auf das Produktportfolio von AMD und Intel wird es schwierig, den Überblick zu behalten. Diverse CPU-Serien und für „Laien“ nichtssagende Modellnummern machen die Qual der Wahl zur richtigen Qual. Worin unterscheidet sich jetzt ein Athlon II X4 vom Phenom II X4, und was war gleich wieder beim Phenom X4 ohne „II“ anders? Bei Intel ist es nicht besser, da gibt es beispielsweise den Core i7. Doch Vorsicht, die Core i7 Serie 800 benötigt komplett andere Mainboards als der Core i7 900 – um nur ein Beispiel zu nennen. Wer von den genannten CPUs schneller und besser ist, steht nochmals auf einem ganz anderen Blatt.

Doch der Reihe nach… Es fängt bei der Wahl des richtigen Prozessors inzwischen schon bei der Frage nach der Anzahl der Kerne an. Soviel vorweg: Single-Core-CPUs gehören in Desktop-PCs inzwischen der Vergangenheit an – und das ist gut so. Zwar denkt man sich oft, für was benötige ich bei meinen Anwendungen eigentlich zwei, drei oder vier Kerne. Für ein bisschen Office-Programme und surfen im Internet genügt doch auch ein simpler und billiger Single-Core-Prozessor…

Doch falsch gedacht! Öffnen Sie in Ihrem Browser einfach viele Tabs gleichzeitig. Sind dann noch Webseiten mit Flash-Animationen oder schlecht programmierten animierten Bannern auf der Seite, so steht die CPU-Auslastung prompt auf Anschlag. Haben Sie schon einmal mit einem Netbook und Intel-Atom-CPU gearbeitet? Dann wissen Sie, was gemeint ist. Schnell kommt so der Wunsch nach mehr Kernen auf – denn Sie machen noch gar nichts, Sie browsen nur.

Im Zeitalter stets aktiver Multitask-Szenarios mit laufenden Messenger, E-Mail-Client, Firewall, Virenscanner und sonstigen Diensten sollte im PC auf jeden Fall ein Dual-Core-Prozessor sitzen. Und bei den günstigen Preisen aktueller Quad-Core-CPUs ist fast schon ein Vierkernmodell ratsam für den neuen PC. Selbst wenn alle Kerne nie richtig ausgelastet sind, fühlt sich das System einfach „flüssiger“ an. Wartezeiten beim Wechseln von Anwendungen sind deutlich geringer, Reserven sind stets vorhanden. Und bei multithreaded programmierten Anwendungen wie Audio-/Video-Bearbeitung oder Rendering sorgen mehr Kerne auch für deutlich mehr Performance.

Wenn man also auf jeden Fall einen Dual-Core-Prozessor nehmen sollte und bei genügend Budget besser schon der Griff zum Vierkerner erfolgt, worauf gilt es noch zu achten? Bei der Flut von Dual- und Quad-Core-CPUs sollte man nicht nur nach dem Preis vorgehen, denn die Unterschiede in der Performance sind oft erheblich. Auch bei den Features der CPUs sollte auf ein paar Dinge geachtet werden. Wer mit Windows 7 beispielsweise den integrierten Virtual XP Mode verwenden will, braucht eine CPU mit AMD-V oder Intel VT.

In unserem Artikel Ratgeber: Die richtige Desktop-CPU erläutern wir Ihnen die Unterschiede zwischen den diversen Prozessorserien von AMD und Intel. (cvi)