Kaufberatung Multifunktionsdrucker

Ratgeber: Drucker und Multifunktionsgeräte richtig auswählen und einsetzen

Ausstattungsfragen

Im Bereich sehr preiswerter Farblaser und Farbmultifunktionsgeräte sind vereinzelt noch Geräte mit Multi-Pass-Druckwerk anzutreffen. Bei Geräten mit Karussell- oder Revolvertechnik rotieren die vier Farbeinheiten an der Bildtrommel, um seriell nacheinander die vier Farben aufzutragen. Das hat zur Folge, dass im Gegensatz zu Single-Pass-Systemen der Druck einer Farbseite ein Vielfaches der Zeit eines monochromen Drucks benötigt. Die dafür erforderliche Mechanik führt darüber hinaus nicht nur zu deutlicher Geräuschentwicklung, sondern macht auch mit entsprechenden Vibrationen auf sich aufmerksam - je nach Modell unterschiedlich intensiv.

Weiterer Ansatzpunkt für den Konstrukteurs-Rotstift ist der Controller. Einige Drucker dieser Klasse arbeiten Host-basiert, das heißt, sie überlassen dem angeschlossenen Rechner die Arbeit der Datenaufbereitung. Das macht den Drucker günstiger; Prozessoren und Speicher im Drucker können deutlich kleiner dimensioniert sein. Da Host-basiert in der Regel auch mit einer Einschränkung des Sprachverständnisses der Geräte einhergeht, wissen die Geräte mit Standard-PCL- oder gar Postscript-Daten wenig anzufangen. Diese ausstattungsbedingten Kürzungen kommen zwar dem Preis zugute, schränken aber gleichzeitig die Flexibilität der Geräte ein - nicht nur in der Betriebssystemunterstützung. In Sachen Performance muss Host-basiert hingegen kein Nachteil sein, je nach System lässt es sich damit sogar flinker drucken. Wenn ein Gerät Postscript beherrscht, heißt dies noch lange nicht, dass unter dieser Druckersprache der volle Komfort und die volle Geschwindigkeit zur Verfügung stehen. Hier muss man gegebenenfalls Abstriche machen. Gleiches gilt übrigens für die Unterstützung von Mac OS. Gerade bei Multifunktionsgeräten muss in Sachen praktischer Funktionen manchmal auf etwas verzichten.

Skalierbarkeit: Es kann durchaus sinnvoll sein, auch kompakte Systeme mit entsprechenden Papierzuführungen auszurüsten. (Quelle: Kyocera)
Skalierbarkeit: Es kann durchaus sinnvoll sein, auch kompakte Systeme mit entsprechenden Papierzuführungen auszurüsten. (Quelle: Kyocera)
Foto: Kyocera

Bei der Erstausstattung in Sachen Toner trifft man inzwischen auch bei professionellen Geräten häufig auf sogenannte Toner-Starter-Kits. Dabei handelt es sich um Kartuschen, die mit weniger Toner befüllt sind. Die Reichweite beträgt oft nur einen Bruchteil dessen, was die nachzukaufenden Einheiten erreichen. Manchmal reicht dieser Toner nur für wenige Hundert Seiten, die Angaben dazu stehen oft nur in den Fußnoten der Datenblätter. Damit stehen relativ kurz nach getätigter Investition die ersten spürbaren Folgekosten an. Das sollte man bei dem dann häufig auf den ersten Blick günstigen Einstiegspreis berücksichtigen. Für viele Drucker bieten die Hersteller Tonereinheiten in unterschiedlichen Kapazitäten an, darüber lässt sich der Seitenpreis meist direkt beeinflussen.

Zu den wichtigsten Faktoren für einen reibungslosen Betrieb gehört die richtige Ausstattung in Sachen Papierzuführungen und -ablagen. Wer hier zu knapp kalkuliert, kann kaum mit zufriedenen Anwendern rechnen. Den sogenannten Multifunktionszufuhren sollte man nicht mehr Beachtung schenken, als diese verdienen. Meist fassen diese 50 bis 100 Medien, von den Herstellern werden diese schon mal zur Kassettenkapazität dazu addiert. Formal richtig, in der Praxis jedoch nicht ganz zutreffend. Das Gros dieser meist klappbaren Zuführungen funktioniert ganz ordentlich, wenn man ab und zu spezielle Papiere oder Briefumschläge zuführen will. Wer dauerhaft seine Firmenbriefbögen im Drucker vorhalten will, sollte besser gleich eine zweite Papierkassette ordern. Ebenfalls sinnvoll kann die Anschaffung eines Sorters oder abschließbarer Mailboxen sein, statt eines weiteren Druckers, nur um den Anwendern die Ausdrucke zielgerichtet oder sicher zu servieren.