Herkömmliche PCs haben ausgedient

Ratgeber - Die wichtigsten Vorteile virtueller Desktops

Mit der Virtual-Desktop-Infrastructures-Technologie sollen die klassischen Desktop-Computer bald der Vergangenheit angehören. Allerdings setzt sich VDI nur langsam durch. Die Alternative zum herkömmlichen PC bietet viele Vorteile, wie unser Überblick zeigt.

Analysten lieben große Worte, wenn sie neue Trends ankündigen oder alte beerdigen. So bezeichnete der CEO von Forrester George Colony den PC schon mehrfach als tot, abgelöst von Tablet-Computern und anderen mobilen Geräten, die permanent an das Internet angebunden sind, angetrieben von Apps.

Brian Madden, Spezialist für Virtual Desktop Infrastructures (VDI), konstatierte 2010, dass die meisten Anwender nur ein wenig mit virtuellen Desktops herumexperimentieren würden. Die Geräte seien nicht performant genug und verfügten auch nicht über genügend Funktionen, um einen Umstieg auf breiter Front in den Unternehmen zu legitimieren.

Vielfältige Möglichkeiten: Auch Android-Tablets von Samsung können in VDI-Umgebungen eingebunden werden.
Vielfältige Möglichkeiten: Auch Android-Tablets von Samsung können in VDI-Umgebungen eingebunden werden.
Foto: Samsung

Dabei ist es gerade mal 20 Jahre her, dass Desktop-PCs Eingang in die Büros und Werkstätten fanden. Sie lösten die zentralisierten Host-Rechner ab, indem sie über genügend CPU-Power verfügten, um Applikationen vor Ort auszuführen. Dieses Client/Server-Modell könnte nun durch Virtualisierung auf den früheren Stand zurückgesetzt werden.

Ausgereifte Angebote für VDI existieren

Citrix XenDesktop und VMware View haben sich inzwischen als professionelle Angebote für größere Unternehmen etabliert. Auf der Einsteigerseite finden sich Lösungen wie Kaviza VDI-in-a-box (Anfang 2011 von Citrix übernommen), NComputing vSpace und Pano Express von Pano Logic. XenDesktop und View bieten beide sehr skalierbare Plattformen mit vielen Konfigurationsmöglichkeiten. Das Scale-out kann auf bis zu mehrere Dutzend Hosts und Tausende von Usern hochgeschraubt werden.

VDI (Virtual Desktop Infrastructure) kann prinzipiell als Wiedergeburt oder Fortsetzung des Thin-Client-Computings gesehen werden: Der Rechner vor Ort wird zu einem "dummen" Terminal, alle Applikationen werden ausschließlich auf zentralen Rechnern ausgeführt, am Arbeitsgerät braucht es keine leistungsfähige CPU, keine Anwendungen, nur wenig oder gar keinen Speicher. Thin-Client-Computing konnte sich vor allem wegen der mangelnden Übertragungskapazitäten im Netz nie so richtig durchsetzen. Gerade hier hat sich viel geändert.