E-Mail, Instant Messaging, Videoconferencing

Ratgeber: Die richtigen Collaboration-Tools auswählen

Manchmal genügt eine E-Mail oder ein Chat, in anderen Fällen ist der direktere Kontakt wie beim Videoconferencing unerlässlich. Die Qualität der Zusammenarbeit hängt dabei durchaus von den Werkzeugen ab. Entsprechende Sorgfalt sollte man bei der Auswahl der Produkte walten lassen.

Collaboration beschreibt meist eine Sammlung von Lösungen, mit denen Teams gemeinsam an Projekten arbeiten können. Da es keine Standardlösung für alle Zwecke gibt, sollte der Anwender die jeweiligen Produkte genau vergleichen.

Oft hat man inzwischen die Wahl zwischen einer lokalen Installation oder einem Cloud-Angebot - mit entsprechenden Vor- und Nachteilen. Bei einem Cloud-Dienst muss man sich beispielsweise weder um Installation noch um die Wartung kümmern. Zudem kann man ihn meist flexibel buchen. Ein verbreitetes Problem der Cloud-Dienste ist allerdings, dass sie als Datensilos konzipiert sind. Informationen lassen sich häufig nur relativ schwer aus den Diensten exportieren und in anderen Programmen verwenden (siehe auch Firmen lagern E-Mail langsamer als gedacht in die Cloud aus).

Lokale Installationen haben dagegen den Vorteil, dass sie sich sehr gut an die spezifischen Bedürfnisse anpassen lassen. Ihr Nachteil liegt im Arbeitsaufwand: Die Teams müssen die jeweiligen Installationen in ihre Nutzerverwaltung integrieren, Updates einspielen und darauf achten, dass keine sensiblen Daten das Firmensystem verlassen.

Der alte Handwerkerspruch "Hat man einen Hammer, sieht alles aus wie ein Nagel" lässt sich auch auf den Collaboration-Einsatz übertragen. In der Praxis bedeutet das: Nicht jedes Tool lässt sich auch wirklich für die jeweilige Aufgabe nutzen oder löst ein Problem optimal. Die Folge: Die Anwender werden solche Tools nicht ausnutzen und im schlimmsten Fall gar nicht annehmen.

Deshalb sollte vor der Entscheidung für ein Tool das zu lösende Problem genau analysiert werden. Und wenn sich die Anforderungen im Projektverlauf ändern, dann ist erneut zu evaluieren. Die Ergebnisse sollten mit den betroffenen Nutzern ausgewertet werden. Wichtig ist dabei, auch die IT-Affinität der Nutzer zu bewerten. Je komplexer ein Programm ist, desto höher muss der Vorteil für den einzelnen Nutzer sein - nur dann wird er sich wirklich damit beschäftigen.

Einfach, aber wirksam: E-Mail

Die einfachste Collaboration-Form ist E-Mail. Dazu muss man kaum mehr etwas sagen, fast niemand kann heute noch auf diese Kommunikation verzichten. E-Mails eignen sich vor allem zu Beginn eines Projekts, um etwa grundlegende Informationen zu verschicken oder einen Verteiler zu erstellen. Bei größeren Teams kann man zusätzlich eine Mailing-Liste einrichten. Diese Technik ist jedoch alles andere als neu oder hip und fällt deswegen gerne unter den Tisch.

Das Konzept ist simpel: Jeder Teilnehmer kann eine Nachricht an die Mailing-Liste schicken, die Software dahinter leitet sie anschließend an alle Abonnenten weiter. Der große Vorteil von Mailing-Listen ist ihre Einfachheit: Wer E-Mails verschicken kann, kann daran teilnehmen. Sie sind zudem unabhängig von Betriebssystemen oder Geräten und lassen sich themenspezifisch aufgliedern.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile: Längere Diskussionen zu einzelnen Punkten lassen den Posteingang schnell überlaufen, so dass relevante Punkte untergehen können. Dazu kommt, dass Mailing-Listen ein ähnliches Problem wie Rundmails haben: Nicht jeder fühlt sich davon angesprochen.