Raspberry Pi

Raspberry Pi mit WLAN ausstatten - so geht's

Die WLAN-Schnittstelle Konfigurieren

Bisher haben Sie kontrolliert, ob das System den WLAN-USB-Adapter erkennt, einen Treiber geladen hat und die neue Netzwerkschnittstelle verfügbar ist. Jetzt geht es daran, die Schnittstelle zu konfigurieren. Auf der grafischen Oberfläche von Raspbian gibt es dafür über die Desktop-Verknüpfung „Wifi Config“ ein menügesteuertes Konfigurations-Tool. Damit können Sie den WLAN-Adapter im Feld „Adapter“ auswählen und mit „Scan“ nach Drahtlosnetzen suchen. In den „Scan Results“ der Netzwerke in Reichweite klicken Sie die gewünschte SSID doppelt an und geben dann die Zugangsdaten ein.

Ethernet am Modell B: Für die Einrichtung des WLAN-Adapters ist eine Kabelnetzverbindung für die Anmeldung per SSH nötig. Die Konfiguration erledigen Sie dann in der Shell.
Ethernet am Modell B: Für die Einrichtung des WLAN-Adapters ist eine Kabelnetzverbindung für die Anmeldung per SSH nötig. Die Konfiguration erledigen Sie dann in der Shell.

Eine grafische Oberfläche mit Tastatur und Maus ist am Raspberry Pi aber eher die Ausnahme. Damit das WLAN auch unbeaufsichtigt automatisch nach dem Einschalten des Raspberry zur Verfügung steht, ist dessen Einrichtung in der Shell per Konfigurationsdateien nötig. Der einfachste Weg ist jener, den die mitgelieferte Standard-Konfiguration bereits in den Grundzügen vorgibt: Dabei kommen die allgemeinen Einstellungen zur Netzwerkschnittstelle in die Datei „/etc/network/interfaces“ und die WLAN-Zugriffsdaten für die WPA/WPA-Verschlüsselung in die separate Datei „/etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf“. Beide Dateien existieren in Raspbian bereits. Die ergänzende Konfiguration erstellen Sie in diesen Schritten:

1. Öffnen Sie mit dem Editor nano

sudo nano /etc/network/interfaces

die Konfigurationsdatei interfaces. Hier sollten im unteren Teil die Zeilen

allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet manual
wpa-roam /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf
iface default inet dhcp

stehen. Ergänzen Sie diese Zeilen, falls nötig, aber ändern Sie nicht die bereits vorhandenen Einträge, welchen mit „auto lo“, „iface lo“ und „iface eth0“ beginnen. Speichern Sie die Datei in Nano mit Strg-X und „Ja“. War eine Änderung nötig, dann lesen Sie die Netzwerkkonfiguration mit

sudo /etc/init.d/networking reload

neu ein.

2. Die WLAN-Schnittstelle wartet jetzt darauf, mit einem Drahtlosnetzwerk verbunden zu werden. Suchen Sie mit

sudo iwlist wlan0 scan

nach den verfügbaren Drahtlosnetzen. In der ausgegeben Liste sollte auch Ihr eigenes WLAN auftauchen, wobei das Feld „ESSID“ den Netzwerknamen angibt.

3. Hinterlegen Sie jetzt die Anmeldedaten für das gewünschte Netzwerk. Dazu öffnen Sie mit

sudo nano /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf

die Datei „wpa_supplicant.conf“. Dort finden Sie zwei Zeilen vor, die mit „ctrl_“ und „update_“ beginnen. Darunter ergänzen Sie folgenden Eintrag, der den gewünschten Namen (ESSID) des WLANs sowie das Passwort für WPA/WPA2 enthält:

network={
ssid="WLAN-Name"
psk="WLAN-Passwort"
key_mgmt=WPA-PSK
}

Statt den Platzhaltern „WLAN-Name“ und „WLAN-Passwort“ geben Sie die tatsächlichen Daten an – ebenfalls in Anführungszeichen. Vergessen Sie nicht, die Datei in Nano mit Ctrl-X zu speichern.

4. Die so ergänzte Konfiguration aktivieren Sie mit dem folgenden Befehl, wonach Sie mit dem WLAN verbunden sind:

sudo /etc/init.d/networking reload

Geben Sie zur Kontrolle der Verbindung iwconfigein. Wenn die Zugangsdaten stimmen, meldet der Befehl eine Verbindung zum Drahtlosnetzwerk unter „wlan0“. Nach Reboots wird diese Verbindung automatisch aktiviert, sofern das Drahtlosnetzwerk verfügbar ist.

(PC-Welt/ad)