Rambus: Niederlage gegen Micron in Italien

Rambus hat wegen seiner umstrittenen SDRAM-Patente eine weitere Schlappe erlitten. Ein Gericht im italienischen Monza hat jetzt eine Unterlassungsklage des Unternehmens gegen den Speicherhersteller Micron abgeschmettert.

Rambus wollte die Richter überzeugen, dass Microns Speicher-Produkte die SDRAM-Patente der Kalifornier verletzen. Der Verkauf der Micron-Module sollte in Italien unterbunden werden. Doch die beiden Experten Dr. Paolo Stucovitz und Dr. Giorgio Crovini fanden mit ihren Argumenten bei den Richtern kein Gehör. Die Verhandlung wird jetzt nach Abschluss der Ermittlungen in Mailand fortgesetzt.

Wie berichtet, ist Micron auch in den USA gemeinsam mit Hyundai gegen Rambus vor Gericht gezogen. Die Unternehmen werfen Rambus vor, sich auf ungültige Patente zu berufen. Das kalifornische Unternehmen deklariere demnach die Technologien von SDRAM und DDR-Speicher als sein geistiges Eigentum. Das Standardisierungsgremium JEDEC habe diese Techniken jedoch längst zu öffentlichen Standards erklärt, argumentieren die beiden Unternehmen. Daher dürfe Rambus dafür auch keine Lizenzgebühren verlangen. Die Verhandlung in diesem Fall wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Erst vor knapp zwei Wochen musste Rambus gegen Infineon eine herbe Niederlage einstecken. Die Jury des US-Bundesgerichts Richmond hat das Unternehmen wegen Betrugs zu einer Strafe von 3,5 Millionen US-Dollar verurteilt. Rambus hat gegen dieses Urteil umgehend Berufung angekündigt. (jma)