QoS-abhängiges Routing

Ziel dieses Tests ist es, die verschiedenen ATM-Service-Kategorien zu testen. Der Alcatel-Switch muss die Routing-Entscheidung für die Wegewahl des Verbindungsaufbaus von der geforderten Dienstgüte abhängig machen.

Test 3: Quality of Service abhängiges Routing

Auch in diesem Szenario hatte der Switch die Aufgabe, Verbindungen, die vom Endgerät TE0 aufgebaut wurden, abhängig von der geforderten Dienstgüte durch den Backbone zu routen. Ziel der Anrufe war jeweils das emulierte Endgerät TE1. Die Links zwischen den Switchen sind mit verschiedenen Dienstgüten und Gewichtungen versehen. Alle Switches befinden sich in einer gemeinsamen Peer-Group.

Die Verbindung zum Switch SE2 hatte die höchste Gewichtung. Dies bedeutet, dass ein Verbindungsaufbauwunsch ohne Dienstgüteanforderung immer über den Switch SE2 geschickt werden müsste.

Die einzelnen Routen waren für unterschiedliche Dienstegüten konfiguriert.

- Zwischen SE2 und SE1 ist der Jitter auf 1000 Mikrosekunden eingestellt (zu hoch für die Anforderung), die Gewichtung auf 3000.

- Zwischen SE3 und SE1 ist die Signallaufzeit zu lang, nämlich 10 000 Mikrosekunden, die Gewichtung ist auf 4000 konfiguriert.

- Zwischen SE4 und SE1 war die Zellverlustrate auf 0,001 eingestellt, das heißt eine von 1000 Zellen geht verloren und die Gewichtung betrug 5000.

- SE5 und SE1 ist für die aufzubauende Verbindung akzeptabel bei einer Gewichtung von 6000.

Das Endgerät SE0 verschickt nun verschiedene Setup-Nachrichten mit unterschiedlicher QoS-Anforderung. Der einzige Weg, der dieser Dienstgüte entspricht führt über den Switch SE5, also den mit der niedrigsten Gewichtung. Da der Alcatel-Switch der erste PNNI-Switch in der Verbindung zwischen den beiden Endgeräten ist, berechnet er die vollständige Route durch das ATM-Netz. Dabei muss er sich nun entgegen der voreingestellten Gewichtung für einen anderen Weg entscheiden.

Das virtuelle Endgerät TE0 forderte die folgende Dienstgüte an.:

Cell Loss Ratio = 0,0001 , Cell Transfer Delay = 1000 µs , Cell Delay Variation =1000 µs.

Der Alcatel-Switch interpretierte und modifizierte die internen Beschreibungen (Setup-Parameter) der geforderten Dienstequalitäten leider falsch und führte die Route über den Switch SE2. Korrekterweise wäre die Route über SE5 zu wählen gewesen; nur auf diesem Weg wären alle Anforderungen an die Dienstequalität erfüllt worden.