Puppet - IT-Infrastrukturen automatisiert verwalten

Funktionalität: Dank mächtiger IaaS-Lösungen wie Amazon Web Services oder Windows Azure lassen sich IT-Infrastrukturen und Softwareanwendungen heute einfacher als je zuvor bereitstellen, betreiben und skalieren. Doch mit jedem neu hinzugefügten Server steigt der Konfigurations- und Verwaltungsaufwand erheblich. Irgendwann kommen Administratoren um IT-Automation-Tools wie Puppet nicht mehr herum. Die erste Version der Software kam bereits 2005 auf den Markt. Dabei spielt das neue Paradigma "Infrastructure as Code" eine zentrale Rolle. Sämtliche benötigte Vorgänge zum Aufsetzen von Serverinfrastruktur und zum Durchführen von Software-Deployments werden im Quellcode repräsentiert. Das Motto lautet: Infrastruktur programmieren statt konfigurieren. Konfigurationsänderungen an Infrastruktur-Komponenten wie Servern, Betriebssystemen und Netzwerkdiensten werden also nicht mehr direkt auf den jeweiligen Maschinen, sondern über Puppet-Agenten vorgenommen. Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass man Systemkonfigurationen automatisiert testen, versionieren und replizieren kann.

Installation: Puppet ist, wie in diesem Marktsegment üblich, in zwei Versionen erhältlich. Die Community-Edition wird als Open-Source kostenlos angeboten. Mit der kostenpflichtigen Enterprise-Edition bietet Puppet Labs, die Firma, die hinter dem Projekt steht, weiterführende Features und Apps, sowie professionellen Support für größere Unternehmen.

Bedienung: Das System basiert auf der Programmiersprache Ruby und arbeitet nach dem Client-Server-Prinzip. Auf dem Master-Server läuft ein zentraler Daemon, der sämtliche Konfigurationen der Infrastruktur-Komponenten zentral verwaltet. Auf den Clients läuft jeweils ein spezieller Puppet-Agent, der sich die Konfiguration vom Puppet-Master via eine API (Application Programming Interface) holt und dann die entsprechenden Änderungen automatisch vornimmt. Konfigurationen werden in so genannten "Puppet-Manifesten" deklariert. Dabei verwendet Puppet eine eigene domänenspezifische Sprache (DSL), die Anwender zunächst erlernen müssen.

Fazit: Puppet zählt neben Ansible und Chef zu den führenden IT-Automation-Lösungen, die es derzeit auf dem Markt gibt. Wer in die Welt der modernen IT-Automatisierung einsteigen möchte, kommt um eine Evaluierung dieser Lösung nicht herum. (hal)