Prozessliste mit ps im Griff

Lösung: Die Prozessliste wird bei Linux und UNIX mit ps aufgerufen - das wissen viele. Aber ps lässt sich mit Hilfe von Schaltern richtig übersichtlich machen. Um einfach die komplette Prozessliste anzuzeigen, verwenden Sie einfach ps -A oder ps -e. Um die Liste etwas ausführlicher zu machen dient ps -Al. Mit dem Zusatzschalter F aktivieren Sie eine extra lange Liste: ps -AlF. Um die Threads anzuzeigen, erweitern wir die Schalterliste mit einem H: ps -AlFH.

Es ist auch möglich, die Prozesse in einer Baumstruktur anzeigen zu lassen. Damit wird die Abhängigkeit visualisiert: ps -axjf. Dieses Ergebnis erreichen Sie auch mit pstree. Mit diesem Kommando wird der Baum sogar noch etwas übersichtlicher dargestellt. Jeden Prozess, den beispielsweise der Nutzer "tecchannel" am Laufen hat, zeigen Sie so an: ps -U tecchannel -u tecchannel u.

Sie wollen nur die Prozess-ID oder PID von beispielsweise chrome anzeigen lassen: ps -C chrome -o pid=. Alternativ dazu können Sie auch pgrep verwenden: pgrep chrome. Letzteres lässt sich übrigens auch mit einem Benutzer verknüpfen: pgrep -u tecchannel chrome.

Umgekehrt können Sie auch an Hand einer PID den Namen herausbekommen: ps -p <PID> -o comm=. Wenn Sie die fünf Prozesse herausfinden möchten, die den meisten Arbeitsspeicher beanspruchen, geht das so: ps aufx | sort -nr -k 4 | head -5. Äquivalent funktioniert das auch für die CPU-Fresser: ps aufx | sort -nr -k 3 | head -5.

Um die für Sie beste Kombination zu finden, setzen Sie sich einfach mal an die Konsole und spielen mit den Schaltern. Kaputt machen oder aus Versehen einen Prozess beenden können Sie damit nicht. Das Tool ps ist zum Beispiel beim Suchen von Flaschenhälsen ein alteingesessenes und wertvolles Administrator-Werkzeug. Alle Schalter und Optionen finden Sie wie üblich in der entsprechenden Manpage: man ps

Produkte: Das Kommando ps zählt zum Linux-/ UNIX-Inventar. (cvi)