Projekt Wine ändert Lizenzbedingungen

Das Projekt Wine will sich zur Wahrung seiner Unabhängigkeit künftig unter die Opensource-Lizenz GNU Lesser General Public License (LGPL) stellen. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Windows-Anwendungen unter Linux und Unix lauffähig zu machen.

Vorausgegangen war eine angeregte Diskussion in der Wine-Mailing-Liste mit anschließender Abstimmung über verschiedene Copyleft-Lizenzen. Neben der LGPL waren auch GPL und Mozilla Public License im Gespräch, berichtet die Computerwoche. Dabei setzte sich die LGPL durch, bei der Entwickler am Code vorgenommene Veränderungen wieder allgemein zugänglich machen müssen.

Wine implementiert die Programmierschnittstellen von Windows 3.x (16 Bit) und Win32 unter X und Unix für Intel-Prozessoren. Die aktuelle Prerelease-Version ist unter der Wine License erhältlich, die sich im Wesentlichen an die X11 License anlehnt und kommerziellen Software-Häusern Modifikationen gestattet, ohne diese anschließend der Community zurückzugeben.

In der Mailing-Liste hatte unter anderem Codeweavers-Chef Jeremy White Befürchtungen geäußert, Wine könne in proprietären Produkten genutzt werden, was zum so genannten Code Forking - einer Aufspaltung des Quellcodes in unterschiedliche, inkompatible Zweige - führen könnte. (Computerwoche/uba)