Projekt: Big Brother im Dienst der Medizin

Einer aktuellen EU-Studie zufolge werden Teleüberwachungsanwendungen zu einem Megatrend der nächsten 10 Jahre. Ein Projekt aus dem Bereich Medizinische Informatik der FH Dortmund soll hier wichtige Pionierarbeit leisten.

Mit der medizinischen Teleüberwachung lassen sich biologische Funktionen wie EKG, Blutdruck oder Blutzuckerspiegel überwachen. Hinzu kommt eine mögliche Fernkontrolle des normalen Tagesablaufs, um beispielsweise bei häuslichen Unfällen sofort Alarm schlagen zu können.

Doch die Überwachung mit Sensoren direkt am Menschen ist aufwändig. Zudem bedeutet sie bei prinzipiell gesunden Menschen eine Einschränkung der Lebensqualität. Hier soll das Projekt der Fachhochschule Dortmund ansetzen. Ziel ist eine realitätsnahe Monitoring-Umgebung mit intelligenten Sensoren und einem übergeordneten Dokumentations- und Auswertungssystem zu bezahlbaren Preisen.

Die Studenten Michael Füser und Robert Mützner entwickelten eine Sensorik, die u.a. Feuchtigkeit erkennt. Foto: FH Dortmund
Die Studenten Michael Füser und Robert Mützner entwickelten eine Sensorik, die u.a. Feuchtigkeit erkennt. Foto: FH Dortmund
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In dem Projekt soll zunächst eine übergeordnete Einheit das alltägliche Verhalten und die Nutzung von haustechnischen Geräten wie den Elektroherd überwachen. In der ersten Ausbaustufe ist ein Versuchsaufbau in einem speziell eingerichteten Raum in der FH geplant. Dort sollen beispielsweise das Schlafverhalten aufgezeichnet, Bettnässen erkannt, Medikamente automatisch bereitet gestellt oder Blutzuckerwerte erfasst und übermittelt werden.

Für diese Aufgaben verlangt das Projekt die Entwicklung von Sensor-Umgebungen. Darüber hinaus sollen die Informatiker eine lernfähige Monitoring-Software entwickeln, die automatisch Meldungen erzeugt und an auswählbare Empfänger versendet. Auch die Übermittlungsart soll frei einstellbar sein. Bei abnormen Messwerten oder Ereignissen werden also Familienmitglieder, Ärzte oder Pflegedienste per Telefon, SMS oder E-Mail automatisch benachrichtigt. Die Software soll zudem an die elektronische Patientenakte gekoppelt sein. (Detlef Scholz)

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