Praxis-Workshop

Private-Cloud-Netzwerk im Griff: Hyper-V richtig konfigurieren

Netzwerkschnittstellen virtualisieren

Da aber die wenigen physischen Netzwerk-Interfaces in der Regel zwischen den virtuellen Maschinen aufgeteilt werden, muss eine Zwischenschicht eingezogen werden. Dies ist der Hypervisor. Die Verwaltung der virtuellen Netzwerk-Interfaces erfolgt dann durch die Verwaltungs-Tools der Hypervisor-Hersteller, also durch die Werkzeuge von Microsoft, VMware oder etwa Citrix.

Beim Microsoft-Hyper-V erfolgt die Verwaltung der Netzwerk-Interfaces im Kontext des Hyper-V-Managers. Dieser sorgt, in Verbindung mit den darunterliegenden Hyper-V, für die Umsetzung der virtuellen Netzwerk-Interfaces auf die physischen Netzwerkkarten. Der Hyper-V-Manager hat aber immer nur einen Host im Fokus. Die Verwaltung bezieht sich folglich immer auf diesen einen Host. Wenn mehrere Hosts eingesetzt werden, reichen die Möglichkeiten des Hyper-V-Managers nicht aus. Auch bei der Übertragung von virtuellen Maschinen durch Live Migration auf einen anderen Host, versagt er.

Werden virtuelle Maschinen verschoben, müssen also andere Techniken eingesetzt werden. Dabei wird eine weitere Schicht zur Netzwerkverwaltung eingezogen. Ähnlich einen Netzwerk-Stack (nach ISO/OSI) werden dabei die Netzwerk-Interfaces beziehungsweise die IP-Adressen mehrstufig umgesetzt. Die unterste Stufe ist jene, die im Betriebssystem verwaltet wird. Dies passiert im Kontext des Server-Managers beziehungsweise der Systemsteuerung der Windows-Systeme.

Auf der nächsten Stufe der Netzwerkumsetzung kommt der Hypervisor ins Spiel. Am oberen Ende der Netzwerkumsetzung liegt der Virtual Machine Manager (VMM). Er wurde zusammen mit allen anderen Modulen des System Centers 2012 vor wenigen Wochen neu aufgelegt. Im Virtual Machine Manager 2012 bündelt Microsoft alle Hilfen zur Verwaltung von virtuellen Strukturen und Clouds. Er geht damit über die Möglichkeiten der Vorgängerversion, des VMM 2010, hinaus. Virtual Machine Manager 2010 hat die Verwaltung von virtuellen Systemen im Fokus. Der Virtual Machine Manager 2012 wiederum wird als Cloud-Verwaltungs-Tools betrachtet. In ihm finden sich daher auch die Möglichkeiten, die obere Netzwerkschicht in virtuellen Umgebungen zu verwalten.