60 Prozent ohne sichere Online-Kommunikation

Private Banking: Datenschutz in der Kritik

Der Schutz persönlicher Daten wird gerade im sensiblen Banking-Bereich nach wie vor auf die leichte Schulter genommen, zumindest nach Aussagen der Informationsplattform MyPrivateBanking.com.

Wie die Informationsplattform MyPrivateBanking.com aufzeigt, ist die Sicherheit auf Webseiten von Privatbanken und Vermögensverwaltern ungenügend. Mehr als 60 Prozent der Vermögensverwalter bieten in den 17 wichtigsten Märkten keine gesicherte Online-Kommunikation. Unverschlüsselte Kontaktformulare und fehlende Datenschutzhinweise im E-Mail-Verkehr mit den Instituten bilden Sicherheitslecks bei den Banken.

"Tausende von Private-Banking-Kunden waren in den letzten Monaten von der Veröffentlichung sensibler persönlicher Daten betroffen", meint MyPrivateBanking-Research-Direktor Steffen Binder. Von den Webseiten-Betreibern würden aber keine Vorkehrungen für die sichere Nachrichtenübertragung getroffen, obwohl die öffentlichen Bedenken zum Thema Datenschutz wachsen. Dabei sei die Online-Kommunikation "von hoher Bedeutung" für die Finanzunternehmen.

In Kundenbeziehungen sei ein zuverlässiger Datenschutz von zentraler Bedeutung. Allerdings müssten nicht nur die Betreiber, sondern auch die Besucher von Private-Banking-Webseiten eine höhere Sensibilität für die Risiken in der Online-Kommunikation entwickeln. Kontaktformulare sollten nur genutzt werden, wenn sie Nachrichten durch HTTPS (Hyper Text Transfer Protocol Secure) verschlüsselt übermitteln. Dies sei jedoch nur bei einer Minderheit der Fall. Auf Risiken machen nur rund 41 Prozent der Anbieter aufmerksam. Selbst in allgemeinen Datenschutzerklärungen finden sich bei der Mehrheit keinerlei Sicherheitshinweise.(pte/mje)