CPU, USB und Fernwartung

Praktische Hardware-Tipps für Linux

USB-Wechselmedien - Unsichtbare Platzverschwender

Ein großzügig dimensionierter USB-Datenträger verweigert unvermittelt, weitere Dateien zu speichern - ganz offensichtlich aus Platzgründen. Nach der Menge der Dateien, die ein Dateimanager auf dem Datenträger anzeigt, sollte aber noch genügend freier Speicherplatz verfügbar sein. Verantwortlich für die fehlende Kapazität ist meist ein versteckter, gut gefüllter Trash-Ordner, den ein anderes Linux-System auf dem Medium angelegt hat.

Müllabfuhr: Da Linux-Systeme mit fremden Papierkorb-Ordnern, hier mit dem Namen ".Trash-1000", nichts anfangen können, müssen Sie die Überreste selbst entsorgen.
Müllabfuhr: Da Linux-Systeme mit fremden Papierkorb-Ordnern, hier mit dem Namen ".Trash-1000", nichts anfangen können, müssen Sie die Überreste selbst entsorgen.

TIPP: Wenn Sie Dateien und Verzeichnisse in einem Dateimanager wie Nautilus unter Gnome oder Dolphin in KDE löschen, verschieben sich die Löschkandidaten immer in den Papierkorb. Dieser liegt aber nicht an einer zentralen Stelle auf dem System, sondern wird nach dem ersten Löschen einer Datei stets auf dem Datenträger selbst untergebracht, und zwar pro Benutzer des Systems. Der Name des Papierkorb-Ordners lautet ".Trash-[Benutzer-ID]", wobei der vorangestellte Punkt dafür sorgt, dass dieser Ordner unsichtbar ist.

Alles anzeigen: Wenn ein USBStick verdächtig wenig Platz bietet, dann aktivieren Sie im Dateimanager die Anzeige versteckter Dateien - hier beispielsweise in Nautilus.
Alles anzeigen: Wenn ein USBStick verdächtig wenig Platz bietet, dann aktivieren Sie im Dateimanager die Anzeige versteckter Dateien - hier beispielsweise in Nautilus.

Das Verhalten ist von der Freedesktop-Arbeitsgruppe festgelegt, und sowohl Gnome als auch KDE folgen dem Standard. Allerdings gibt es eine konzeptionelle Schwäche: Trash-Ordner anderer Linux-Systeme werden nicht erkannt, und ein Leeren des Papierkorbs belässt die gelöschten Dateien weiterhin auf Wechseldatenträgern. Um den Platz wieder frei zu bekommen, müssen Sie den Trash-Ordner manuell löschen: Stellen Sie den Dateimanager so ein, dass versteckte Dateisystemobjekte angezeigt werden, bei Nautilus etwa über "Dateien fi Eigenschaften fi Ansichten fi Verborgene Dateien und Sicherheitskopien anzeigen". Entfernen Sie die Trash-Ordner dann mit der Tastenkombination Umschalten-Entf, was bei jedem Löschvorgang den Papierkorb umgeht. Diese Löschmethode eignet sich in Nautilus und Dolphin bei Wechselmedien übrigens immer, da sie keine Trash-Ordner anlegt.