PowerTOP: Intel-Tool verlängert Laufzeit von Linux-Notebooks

Intels Software-Tool PowerTOP informiert Anwender darüber, welche Programme auf Linux-Systemen den Stromverbrauch durch ständiges Aufwecken des Prozessors unnötig in die Höhe treiben.

Im typischen Einsatz befinden sich Notebook-CPUs die meiste Zeit in einem Powersave-Modus und sparen so Energie. Doch speziell unter Linux gibt es viele Programme und Treiber, die die CPU in kurzen Abständen aus ihrem Tiefschlaf reißen und so die Akkulaufzeit reduzieren.

Mit der Kernelversion 2.6.21 haben die Entwickler nun zwar den für Notebooks kritischen 1000-Hz-Timertick abgeschafft. So kann die CPU theoretisch für einen langen Zeitraum in die stromsparenden C3- und C4-Stati wechseln. Doch viele Treiber und Programme erzeugen intern ebenfalls rhythmisch Interrupts, so dass die CPU ständig in die stromfressenden höheren C-Modi wechseln muss.

Mit PowerTOP bietet Intel nun ein Tool an, das zur Laufzeit die Wakeups analysiert und den Programmen zuordnet. So lassen sich kritische Anwendungen und Treiber aufspüren und umkonfigurieren oder ganz abschalten.

Suboptimal: PowerTOP zeigt einiges an Optimierungspotenzial auf.
Suboptimal: PowerTOP zeigt einiges an Optimierungspotenzial auf.

Der Screenshot zeigt ein wenig optimiertes Notebook. Obwohl fast keine Rechenleistung benötigt wird (C0-Status), befindet sich die CPU fast nie im günstigsten C4-Status, sondern wird rund 200 Mal pro Sekunde aufgeweckt. Laut Intel sind Werte von unter zehn durchaus machbar. Neben den unvermeidlichen Interrupts durch die Maussteuerung (i8042) erzeugt ein Fehler im Grafiktreiber des i915 bei jedem Bildschirmaufbau einen unnötigen Interrupt (VBLANK). Diese 60 Interrupts pro Sekunde können aber einfach abgeschaltet werden. Auch der WLAN-Netzwerkverkehr über den IPW2200 und Firefox zeigen sich recht aktiv und bieten Einsparungspotenzial.

Das Open-Source-Tool PowerTOP ist vor allem für Linux-Systeme ohne den 1000-Hz-Tick (NO_HZ) gedacht. Dies ist bei 32-Bit-Linux ab Version 2.6.21 der Fall. Der 64-Bit-Kernel enthält dieses Feature ab 2.6.23. (ala)