Platform Conference: Rambus mit 1,2 GHz

Auch wenn DDR-Speicher in San Jose Thema Nummer eins ist: Die Firma Rambus zeigt Flagge und stellt ein Demo-System aus, bei dem das RDRAM mit 1200 MHz arbeitet. Die Performance soll dabei fast linear skalieren.

Wie so oft auf Veranstaltungen wie der Platform Conference, wendet Rambus für die Demonstration einige Tricks an. So ist der FSB des Pentium-4-Systems mit 850-Chipsatz auf physikalische 150 MHz (effektiv 600) um 50 Prozent übertaktet. Der Multiplikator des Prozessors ist frei einstellbar; Rambus hat sich für konservative 2 GHz entschieden. So eingestellt, läuft der Demo-Rechner mit Luftkühlung stabil.

Die sonst recht forsch auftretende Firma Rambus zeigt sich, von DDR-Verfechtern wie AMD, VIA und den DRAM-Herstellern umgeben, auf der Konferenz recht handzahm. Chef-Designer Steven Woo räumt bereitwillig ein, dass Rambus mit Netzwerk- und Telekommunikations-Anwendungen nach dem Abschwur von Intel neue Märkte im Visier hat. Intel wolle aber noch 2002 mindestens einen neuen Rambus-Chipsatz für den Pentium 4 auf den Markt bringen (wir berichteten). Auch von der an SiS erteilten Lizenz für Rambus-Chipsätze erwartet sich Woo einiges. Seiner Einschätzung nach kündigt SiS seine Produkte jetzt erst an, wenn sie marktreif sind.

Das Demo-System dient laut Woo vor allem dazu, die Skalierfähigkeit der Rambus-Architektur zu belegen. In der Tat hat sich der teure Speicher auch in unseren Tests als mit der Taktfrequenz der CPU gut skalierende Lösung bewährt. Rambus geht in San Jose noch vorsichtig mit Benchmarks um. SiSofts Sandra ist der einzige Speicher-Benchmark, mit dem man das 1,2-GHz-System vorführt, und Vergleichswerte legt Rambus auch nicht vor.

Neue Rambus-Speicher mit 1066 MHz Takt sollen noch 2002 auf den Markt kommen, meinte Woo. Aber das sei - wie so oft - abhängig davon, wann Intel seinen neuen Pentium-4-Chipsatz mit effektiv 533 MHz FSB-Takt auf den Markt bringe.

Näheres zu RDRAM lesen Sie im Report Rambus im Detail. (nie)