Pinguinkonzert

Die Aussteller der Frankfurter Linuxworld 2002 waren sich einig: Das Open-Source-Betriebssystem hat sich im Firmennetz bei den Web-, File- und Print-Diensten etabliert. Dass es das Zeug hat, den Middleware-Bereich zu erobern, glauben jedoch nicht alle.

Von: Dr. Klaus Plessner

Linux und Clustering, das hat Tradition. An Hochschulen dient das Open-Source-Betriebssystem schon seit Jahren als Grundlage, um vergleichsweise billige PCs zu High-Performance-Verbänden zusammenzuschalten, die schwerste Rechenaufgaben in sehr kurzer Zeit lösen. High-Performance-Cluster funktionieren jedoch nur dann, wenn sich die zu lösenden Probleme parallelisieren lassen, sodass jeder Knoten der Gemeinschaft eine Teilaufgabe bekommt, die er weitgehend alleine bewältigt, ohne mit den übrigen Computern viele Daten auszutauschen. Je gesprächiger die Knoten werden, desto stärker belasten sie mit ihrer Kommunikation das Netz und drücken so die Performance des Gesamtsystems.

Damit Linux-Cluster als High-Performance-Plattform in den Rechenzentren von Unternehmen Einzug halten können, müssen einerseits die Softwarehersteller ihre Produkte auf den Linux-Betrieb in parallelen Umgebungen vorbereiten. Andererseits benötigt der Anwender ein schnelles Netz für den Cluster-Interconnect, falls sich die Software gegen das Parallelisieren sperrt. Fail-over-Cluster legen im Unterschied zu den High-Performance-Systemen das Hauptaugenmerk auf die Ausfallsicherheit.

Auf der Linuxworld-Messe, die vergangene Woche in Frankfurt stattfand, wollten wir einen Eindruck davon gewinnen, wie die Anbieter das Open-Source-Betriebssystem als Basis für Cluster-Systeme einschätzen. Wir fragten Serverhersteller und Distributoren, wo Linux im Vergleich zu anderen Plattformen in technischer Hinsicht steht, was die Performance, die Skalierbarkeit, die Ausfallsicherheit und die technische Reife anbelangt.