Phenomedia-Chefs haben Bilanzen gefälscht

Die zwei ehemaligen Vorstände des Moorhuhn-Erfinders Phenomedia, CEO Markus Scheer und Finanzchef Björn Denhard, haben zugegeben, "dass sie Bilanzen fälschten, indem sie nicht existente Forderungen einbuchten". Das sagte ein für Wirtschaftssachen zuständiger Sprecher der Bochumer Staatsanwaltschaft gegenüber der "Financial Times Deutschland" (FTD).

Der FTD zufolge handelte es sich dabei um eine Summe von rund zehn Millionen Euro. Mitte 2001 habe die Fälschung der Bilanzen begonnen, hieß es. Bislang war noch kein Vertreter von Phenomedia zu einer Stellungnahme bereit. Wie berichtet, hatte der Aufsichtsrat des Unternehmens die beiden Vorstände Mitte April entlassen, nachdem die Fehler in der Bilanz entdeckt wurden.

Phenomedia hatte im vergangenen Jahr trotz deutlicher Umsatzsteigerungen beim Gewinn Einbußen erlitten. Vor Steuern verdienten die Moorhuhn-Entwickler fast fünf Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Wegen der Fälschungsvorwürfe hatte Phenomedia zudem eine Sonderprüfung seiner Bilanzen eingeleitet. Das Ergebnis: Das Unternehmen sei dem Kassensturz zufolge "mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überschuldet". (jma)