Phil Zimmermann will VoIP abhörsicher machen

PGP-Erfinder verschlüsselt VoIP

Phil Zimmermann, Erfinder von Pretty Good Privacy (PGP), arbeitet nun an einem Projekt. Mittels ZFone will er VoIP-Gespräche verschlüsseln und damit die Privatsphäre der VoIP-Nutzer erhalten.

Phil Zimmermann befürchtet, dass das organisierte Verbrechen VoIP genauso übernehmen wird wie es beim Internet bereits der Fall ist. Phishing, Botnets, SPAM und Konsorten sind laut Zimmermann aber nur ein harmloses Übel im Vergleich zu dem, was das organisierte Verbrechen mit dem Abhören von VoIP-Gesprächen erreichen könnte.

„Mit PSTN hatten die Verbrecher nur wenige Chancen, Gespräche abzuhören. Doch die Kommunikation läuft zunehmend über VoIP – in einigen Jahren wird es fast nur noch VoIP geben. Und VoIP lässt sich quasi per Mausklick abhören“, erklärt er im Gespräch mit TecChannel. Worin die Gefahr beim Abhören nun genau besteht, erklärt er auch gleich: „Stellen Sie sich vor ein Staatsanwalt telefoniert mit den Ermittlungsbeamten über einen Mafia-Fall und erwähnt Zeugen – mit diesen Informationen könnte das OC schnell für Ruhe sorgen. Oder ein Richter ruft zu Hause an, um zu klären, wann die Kinder von der Schule abgeholt werden müssen.“

Auf die Frage, ob denn die Behörden nicht etwas dagegen haben könnten, dass jedermann Telefongespräche verschlüsselt und damit den Behörden die Möglichkeit nimmt, Strafverfolgung zu betreiben, antwortet Phil lapidar: „Mit PSTN gab es eine deutliche Asymmetrie: Die Behörden konnten relativ einfach abhören und die Kriminellen hatten so gut wie keine Chance dazu. Bei VoIP liegt der Fall anders: Die Asymmetrie ist weg, Kriminelle können genauso einfach abhören wie die Behörden. Und der entstehende Schaden ist größer als der Nutzen.“