Bewusstsein bezüglich Datenspuren mangelhaft

Personensuchdienste begünstigen Datenspionage

Schutz der Privatsphäre nahezu unmöglich

Ein umfassender Schutz der eigenen Privatsphäre wird nahezu unmöglich, sobald sich ein Nutzer bei jeweiligen Diensten, Netzwerken oder E-Commerce-Portalen angemeldet hat. Dennoch lassen sich bestimmte Daten wie etwa die persönliche Adresse oder der volle Name zumindest vor der breiten Internet-Öffentlichkeit verbergen, wenn die richtigen Sicherheitseinstellungen gewählt werden. Auch Fotos und Videos auf Social Networks müssen nicht automatisch für alle freigegeben werden, der Zugriff kann in der Regel in den Privateinstellungen zumindest eingeschränkt werden. "Generell glaube ich, dass wir erst lernen müssen, mit dem Mitmach-Web und seinen Möglichkeiten umzugehen. Der bewusste Umgang mit persönlichen Daten ist ein Teil davon", so Lehner im pressetext-Interview.

Die Internetunternehmen, die ihrerseits Daten bereitstellen, sammeln, weitergeben oder zu Werbezwecken nutzen, wollen für die Nutzer kaum Verantwortung übernehmen. Ziel sei es nicht, Leute auszuspionieren, sondern Services anzubieten, die nützlich oder unterhaltsam für die User sind, so die Argumentationslinie. "Wir wollen niemanden verfolgen, wir versuchen nur etwas zu machen, das Spaß bietet", so etwa Ray Chen, Mitbegründer der Plattform Spokeo, die ihren Besuchern zeigt, was deren Freunde gerade auf anderen Webseiten machen. Auch 123people legt die Verantwortung vorwiegend in Userhände: "Damit kein falsches Bild über einen User entsteht, verknüpfen wir auch keine in unterschiedlichen Datenquellen gefundenen Informationen zu einem Profil. Das überlassen wir dem User, der die richtige Information auswählen und sich so sein Profil, seine Visitenkarte im Internet, gestalten kann", erläutert Lehner. Es würden keine Informationen gespeichert. "Bei einer durch den User ausgelösten Suchabfrage werden unterschiedlichste Datenquellen in Echtzeit durchsucht und dann strukturiert dargestellt." (pte/mje)