Pentium-4-Nachfolger ohne Rambus

Nach einer bisher unbestätigten Meldung wird Intel mit einer auf 0,13 Mikron geschrumpften Version des Pentium 4 im nächsten Jahr auch einen neuen Chipsatz einführen. Dieses bisher "Tulloch" getaufte Chipset wird neben Rambus-Speicher auch wieder preiswertere SDRAMs unterstützen.

Wie die britische News-Site The Register heute meldet, will Intel den Nachfolger des Pentium 4 (Willamette) noch 2001 auf den Markt bringen. Der erste Pentium 4 mit 0,18 Mikron Strukturbreite erscheint nach den tecChannel.de vorliegenden Informationen im Oktober 2000. Laut The Register plant Intel diesen Chip schon im zweiten Quartal 2001 durch einen unter dem Codenamen "Prescott" entwickelten Prozessor in 0,13-Mikron-Technik zu ersetzen.

Derartige "Die-Shrinks" sind nichts Neues: Schon der erste Pentium II (Codename Klamath, 0,35 Mikron) bekam nach einem halben Jahr als "Deschutes" eine neue Version mit 0,25 Mikron spendiert.

Bei "Prescott" will Intel jedoch gleich einen neuen Sockel und einen neuen Chipsatz etablieren. Statt den 423 Pins für den ersten Pentium 4 soll der neue Sockel 479 Pins haben. Der zugehörige Chipsatz "Tulloch" soll erstmals in der Pentium-4-Familie neben DRDRAM wieder mit SDRAM zurechtkommen. Noch ist ungeklärt, ob Intel dies wieder über einen "Memory Translator Hub" realisiert - dieser Versuch war vor kurzem beim 820-Chipsatz gescheitert. Sollte Tulloch jedoch direkt im Chipsatz SDRAM, und dann vermutlich DDR-SDRAM unterstützen, hätte Intel damit der teuren und umständlichen Rambus-Technologie vorerst den Rücken gekehrt. Wie üblich ist von Intel zu noch nicht angekündigten Produkte kein Kommentar zu erhalten.

Details zur Architektur des Pentium 4 bietet ein ausführlicher Report bei tecChannel.de, die Entwicklungen rund um den umstrittenen Rambus-Speicher zeigen die bisherigen News zum Thema rechts neben diesem Beitrag. (nie)