PC-Markt 2001: Dell ist die Nr. 1

Die beiden großen Marktforschungsinstitute IDC und Gartner Dataquest haben zeitgleich ihre vorläufigen Zahlen zum weltweiten, US-amerikanischen und europäischen PC-Markt veröffentlicht. Einhellig küren die Auguren Dell zum Primus. Das Unternehmen kann als einziger Anbieter überall mit Zuwächsen aufwarten.

Gartner bringt die Sache bereits in seiner Überschrift auf den Punkt: 2001 war ein Jahr, das die angeschlagenen PC-Anbieter am liebsten gleich aus dem Gedächtnis streichen würden. Erst zum zweiten Mal überhaupt in der Geschichte schrumpfte der Markt, und zwar weltweit um 4,6 Prozent auf 128 Millionen ausgelieferte Einheiten. In den durch die Anschläge vom 11. September besonders gebeutelten USA gingen die Stückzahlen gar um 11,1 Prozent auf 44 Millionen zurück, berichtet die Computerwoche. Ähnlich schlecht erging es den Herstellern nur 1985, als der Absatz weltweit um 2,3 und in den Vereinigten Staaten um 21,8 Prozent einbrach.

Dell lieferte im Jahr 2001 laut Gartner weltweit 16,99 Millionen PCs aus (Vorjahr 14,36 Millionen) und steigerte mit diesem Wachstum seinen Marktanteil von 10,7 auf 13,3 Prozent. Das Unternehmen verdrängte damit Compaq vom ersten Platz, die mit 14,25 Millionen 17,2 Prozent weniger Rechner verkauften als im Vorjahr und auch beim Marktanteil von 12,8 auf 11,1 Prozent zurückfielen.

Weltweit Rang drei belegt Hewlett-Packard mit 9,18 Millionen verkauften Einheiten (minus 10,3 Prozent) und 7,2 Prozent Marktanteil. Platz vier erreicht IBM mit 8,25 Millionen verkauften PCs (minus 11,4 Prozent) und 6,4 Prozent Marktanteil. NEC komplettiert Dataquests Top Five mit 4,92 Millionen abgesetzten Rechnern (minus 15,4 Prozent) und 3,8 Prozent Marktanteil. Alle übrigen Anbieter kommen zusammen auf 74,45 Millionen Einheiten (minus 3,7 Prozent) und 58,1 Prozent Marktanteil.

In den USA hat Dell die Konkurrenz im vergangenen Jahr total abgehängt: Mit 10,75 Millionen Rechnern (plus 14 Prozent) kam der Direktanbieter auf 24,5 Prozent Marktanteil und verkaufte fast doppelt so viele PCs wie der Zweitplatzierte Compaq, dessen 5,47 Millionen verkaufte Rechner (minus 28 Prozent) nur noch 12,5 Prozent Marktanteil einbrachten. Auf den Plätzen folgen HP (zehn Prozent Marktanteil), der zweite Direktanbieter Gateway (7,4 Prozent Marktanteil) und IBM (5,7 Prozent Marktanteil).

Für den PC-Markt in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) im vierten Quartal 2001 hat IDC einen Rückgang der ausgelieferten Stückzahlen um 5,1 Prozent ermittelt. Im gesamten Kalenderjahr ging der Markt gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent zurück. Vor allem Unternehmenskunden hätten sich in Zurückhaltung geübt. Kleine und mittlere Unternehmen stellten hier allerdings eine Ausnahme dar. Die Endverbraucher hielten sich ebenfalls merklich zurück und kauften hauptsächlich Notebooks oder digitale Multimedia-Produkte.

In der Liste der führenden Hersteller liegt in der EMEA-Region immer noch Compaq auf dem ersten Platz. Der Capellas-Konzern verkaufte mit 5,45 Millionen Rechnern 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr und büßte dafür 0,2 Prozent Marktanteil ein auf 15,1 Prozent. Auch im Notebook-Markt belegt Compaq laut IDC sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr 2001 den ersten Platz und verdrängte damit Toshiba von der Spitze.

Bei den Desktops weist Dell laut IDC mit 3,66 Millionen verkauften PCs ein Wachstum von 8,5 Prozent auf und steigerte damit seinen Marktanteil von 8,5 auf 10,1 Prozent. Auch Hewlett-Packard legte mit 12,7 Prozent auf 3,14 Millionen Einheiten ordentlich zu und schraubte als Drittplatzierter seinen Marktanteil von 7,4 auf 8,7 Prozent. Rang vier erreichen Fujitsu-Siemens, die mit 3,05 Millionen Stück 12,1 Prozent Rechner weniger verkauften als im Jahr 2000 und von 9,3 auf 8,4 Prozent Marktanteil zurückfielen. EMEA-Fünfter ist IBM mit 2,36 Millionen Rechnern (minus 14,3 Prozent) und 6,5 Prozent Marktanteil. Alle übrigen Hersteller setzten zusammen 18,5 Millionen PCs ab (minus 5,6 Prozent) und kamen auf 51,2 Prozent Marktanteil. (Computerwoche/jma)