Halbleitermarkt

PC-Erholung und Rechenzentren treiben Intel an

Halbleiter-Primus Intel versucht schon seit Jahren, im Geschäft mit Smartphones und Tablets Fuß zu fassen. Das gelingt nur um den Preis hoher Verluste, wie aktuelle Zahlen zeigen. Aber dank des guten Laufs bei PC-Chips kann sich Intel das leisten.

Der weltgrößte Chiphersteller Intel profitiert von der abgebremsten Talfahrt im PC-Markt und einem starken Geschäft bei Rechenzentren. Im Schlussquartal 2014 legte der Umsatz um 6,4 Prozent auf 14,72 Milliarden Dollar (12,6 Milliarden Euro) zu. Der Gewinn stieg um 39 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar, wie Intel nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.

Die Quartalszahlen demonstrierten jedoch abermals die Probleme von Intel im Geschäft mit Smartphones und Tablets. So vermeldete die Sparte für Mobil- und Telekom-Chips einen für Geschäftsberichte äußerst ungewöhnlichen negativen Umsatz von sechs Millionen Dollar - letztlich zahlte Intel dafür drauf, dass Hersteller die Prozessoren nutzten. Der Bereich fuhr so einen operativen Verlust von 1,11 Milliarden Dollar ein. Im gesamten Jahr addierte sich das Minus auf 4,2 Milliarden Dollar - bei einem schmalen Umsatz von 202 Millionen Dollar.

Zugleich verkündete Intel, man habe im gesamten Jahr das Ziel, Chips in 40 Millionen Tablets zu bringen, mit 46 Millionen Geräten übertroffen.

Intel-Datacenter
Intel-Datacenter
Foto: Intel

Finanziert wird die Großzügigkeit im Mobil-Geschäft von den bewährten Geldbringern: Personal Computer und Server für Rechenzentren. Intel ist ein zentraler Profiteur des insgesamt etwas besseren Geschäfts mit Notebooks und Desktop-Rechnern. War der PC-Absatz im Jahr 2013 noch um ein Zehntel eingebrochen, errechneten Marktforscher für das vergangene Jahr ein Minus von maximal zwei Prozent.

Bei Intel legte der Umsatz im PC-Bereich im Schlussquartal um drei Prozent auf 8,87 Milliarden Dollar zu. Die Sparte machte damit immer noch rund 60 Prozent des Intel-Geschäfts aus. Ihr operativer Gewinn sprang sogar um 18,7 Prozent auf knapp vier Milliarden Dollar hoch.

Bei Rechenzentren wuchs der Umsatz um ein Viertel auf knapp 4,1 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis des Bereichs schoss um 39 Prozent auf gut 2,2 Milliarden Dollar hoch. Das Geschäft sei besser als erwartet gelaufen, sagte Intel-Chef Brian Krzanich in einer Telefonkonferenz. Auch die Verkäufe von PC-Chips seien überraschend stark ausgefallen - hier lasse die Dynamik aber nach.

Das junge Geschäft mit Chips für vernetzte Geräte brachte einen operativen Quartalsgewinn von 185 Millionen Dollar bei knapp 600 Millionen Dollar Umsatz ein.

Die Aktie gab nachbörslich um 2,5 Prozent nach. Die Gewinnerwartung wurde zwar übertroffen, die Umsatzprognose bei 13,7 Milliarden Dollar für das laufende Quartal enttäuschte aber den Markt. (dpa/tc/cvi)