Desktop-Computer

PC-Erfinder sagt den PC tot

Am Freitag wird der PC 30. Doch einer seiner Erfinder meint, dass dem persönlichen Rechner das gleiche Schicksal droht wie den Vakuumröhren und der Schreibmaschine.

Am 12. August 1981 hat IBM mit dem 5150 den ersten PC mit Microsofts Betriebssystem DOS vorgestellt und den Beginn einer komplett neuen Ära in der Computerei eingeläutet. Heute, 30 Jahre später, meint einer der Miterfinder des PC, dass sich das Zeitalter des persönlichen Rechners seinem Ende zuneigt.

Mark Dean, heute Chief Technology Officer bei IBM für den Nahen Osten und Afrika, und damals Teil des PC-Entwicklerteams beim Blauen Riesen meint, «dass dem PC das gleiche Schicksal dräut wie der Elektronenröhre, der Schreibmaschine, der Schallplatte, den Kathodenstrahlröhren und den Glühbirnen». Er selbst habe keinen PC mehr. "Mein Hauptcomputer ist nun ein Tablet", berichtet er.

"Als ich mithalf den PC zu entwickeln, dachte ich nicht, dass ich so lange leben werde, um den Niedergang des PC zu erleben", berichtet Dean. Zwar räumt er ein, dass PC noch eine Weile ihre Daseins-Berechtigung haben werden. "Sie werden aber nicht mehr an vorderster Front der Entwicklung der IT stehen", schließt er sein Argument.

Nicht so schwarz sieht dagegen Frank Shaw, Pressesprecher von Microsoft, die Zukunft des PC. Er spricht denn auch nicht von einer Post-PC-Ära, die nun anbricht. "Ich ziehe es vor, von einer PC-Plus-Ära zu sprechen", argumentiert er. Demnach sei der PC künftig in Zusammenhang mit anderen Techniken zu sehen. Nach Microsofts und Shaws Sichtweise heißt das PC plus Bing, Windows Live, Windows-Smartphones, Office 365, Xbox, Skype und mehr.

Die Debatte, ob wir uns nun in einer Post-PC-Ära oder im PC-Plus-Zeitalter befinden, dürfte noch weiter geführt werden. Fakt ist, dass das Interesse am PC, besonders an Desktop-PC abnimmt. Dies zeigt beispielsweise das Online-Tool Insights von Google, das anhand von bestimmten Suchabfragen eruiert, wie groß das Interesse für ein Thema ist. Tischrechner sind demnach in der Schweiz seit 2004 einem Negativtrend unterworfen. (Computerworld.ch/hal)