Smartphones und Tablets

PC-Branche muss sich neu erfinden

Neue Formfaktoren

Es gibt aber auch in der Branche Gewinner des Umbruchs wie Lenovo. Der chinesische Konzern, der erst 2005 mit der Übernahme des PC-Geschäfts von IBM in die Spitzenliga der Industrie vorstieß, schaffte es in diesem Jahr, den langjährigen Branchenprimus Hewlett-Packard zu entthronen. HP hatte sich selbst ein Bein gestellt - der Zick-Zack-Kurs mit den erst angekündigten und dann zurückgenommenen Plänen zur Abspaltung des PC-Bereichs verunsicherte die Unternehmenskunden. Lenovo sammelte viele von ihnen ein.

Zugleich experimentiert der neue Marktführer mit frischen Geräteformen wie Kombinationen aus Notebook und Tablet oder Laptops mit drehbarem Bildschirm. "Fast 30 Jahre lang gab es praktisch nur zwei Geräteklassen: Tischrechner und Klapp-Notebooks. Die neuen Technologien geben uns viel mehr Spielraum", sagt Europachef Gianfranco Lanci. Man könne auch in einer Branchenkrise wachsen, wenn man die richtigen Entscheidungen treffe. "Wir sind allerdings in einem schnelllebigen Geschäft, in dem man sich keine Fehler leisten sollte." Auch Lenovo erlebte bei den Experimenten einige Fehlschläge, wie zum Beispiel das Tisch-Tablet Horizon in der Größe eines Fernsehbildschirms, das ein Ladenhüter blieb.

Schon 2015 dürften weltweit mehr Tablet-Computer als PCs verkauft werden. Nach Einschätzung von Gartner-Analyst Atwal bietet der aktuelle Trend zu kleineren Tablet-Bildschirmen allerdings Raum für eine Erholung des PC-Geschäfts. "Viele werden nach wie vor ein Gerät mit größeren Display-Diagonalen ab 11 oder 13 Zoll haben wollen." (dpa/mje)