Worauf Online-Händler achten sollten
Payment-Tipps für den internationalen E-Commerce
Gleichgewicht von Sicherheit und Komfort
Ein weiterer Faktor im weltweiten Online-Handel ist das Thema Sicherheit. Mit dem Wachstum des internationalen E-Commerce geht auch ein erhöhtes Betrugsrisiko einher. Neue Märkte bringen neue Angriffsmuster mit sich. Um sich zu schützen, haben Händler die Auswahl zwischen vielfältigen Sicherheitsvorkehrungen. Dabei müssen sie individuell entscheiden, welche Maßnahmen sinnvoll sind und die Investition lohnen.
- Tipp 1 - Checkout überprüfen
Die meisten Käufe werden auf der Bezahlseite abgebrochen. Hier sollten Shop-Betreiber ansetzen. - Tipp 2 - Lieferangaben: So kurz wie möglich
Je weniger Daten potentielle Käufer eingeben müssen, umso geringer die Chance, dass sie abspringen. - Tipp 3 - Zahlungsoptionen prüfen
Findet ein Kunde das gewünschte Bezahlverfahren nicht, droht ein Kaufabbruch. Eine breite Auswahl an Bezahlverfahren kann dies verhindern. - Tipp 4 - Lieferzeit und Lieferkosten: bitte zum Nulltarif!
Sind die Versandkosten zu hoch, springen Kunden ab. Viele Kunden erwarten inzwischen sogar Versand zum Nulltarif. - Tipp 5 - Shops auf mobile Endgeräte optimieren
Immer mehr Kunden nutzen ihre mobilen Endgeräte zum Einkauf. Shop-Betreiber sollten ihre Webseiten darauf einstellen.
Das größte Risiko beim länderübergreifenden Online-Vertrieb stellt Kreditkartenmissbrauch dar. Solange ein Online-Händler seinen Shop nur hierzulande betreibt, kann er dieses Risiko bereits dadurch eindämmen, dass er nur Kreditkarten akzeptiert, die in Deutschland registriert sind. Möchte er hingegen auch in Länder verkaufen, die stärker von dem Problem betroffen sind, sind weitere Sicherheitsvorkehrungen angebracht.
Beispielsweise kann der Händler für bestimmte Länder die Verwendung von 3-D Secure verlangen. Bei diesem Sicherheitsverfahren verfügt der Kreditkarteninhaber neben der Kartennummer und dem dreistelligen Prüfcode (CVV) über einen Code, den nur er selbst kennt und mit dem er bei der Zahlung seine Identität bestätigt.
Ein weiteres effektives Instrument zum Schutz vor Zahlungsausfällen ist das Blacklisting. Es gibt zum einen globale Blacklists, die die Daten von als gestohlen gemeldeten Kreditkarten weltweit aufführen. Zum anderen können Händler auf lokale Blacklists zurückgreifen, in denen Auskunfteien oder PSPs Kontodaten auflisten, die durch Negativmerkmale aufgefallen sind.
Grundsätzlich gilt für Händler: den Kunden nicht zu viele Sicherheitsmaßnahmen aufbürden, sondern eine optimale Balance zwischen Sicherheit und Kundenkomfort finden. Zu strikte Einstellungen können ehrliche Kunden auch abschrecken. Daher ist es unerlässlich, das Risikomanagement für jedes Zielland individuell zu konfigurieren, es aktiv zu betreuen und dynamisch anzupassen.
Technische Anbindungsmöglichkeiten
Auch Implementierung, Überwachung und Steuerung von Transaktionen stellen international agierende Online-Händler vor Herausforderungen. Um Zahlungen aus verschiedenen Ländern mit jeweils mehreren Absatzkanälen zu managen, gibt es drei gängige Möglichkeiten:
Sämtliche Zahlungen laufen über einen einzigen Kanal ein, unabhängig von Zielland und Verkaufskanal.
Getrennte Kanäle für Zahlungen aus dem Inland und dem Ausland
Jedes Zielland wird separat an das Payment-System angebunden, wobei sämtliche Zahlungsprozesse einschließlich Risikomanagement für das jeweilige Land gesondert verlaufen.
Letztere Variante hat den Vorteil, dass sich die Zahlungsströme der einzelnen Länder und Kanäle getrennt voneinander auswerten lassen. So ist es möglich, die länderspezifischen Bezahlprozesse gezielt zu optimieren. Insbesondere bei hochpreisigen Produkten wie in den Bereichen Elektronik oder Reisen sollten Händler in Sachen Payment jedes Land separat behandeln, um sich bestmöglich vor Ausfällen zu schützen. Hat das Zielland eine andere Währung, ist eine separate Anbindung sogar notwendig, da bei allen Transaktionen aus diesem Land eine Währungstransformation erfolgen muss.