PAN: NTT überträgt 10 MBit/s per Handschlag

Personal Area Networks (PANs) nutzen die Leitfähigkeit des menschlichen Körpers zum Datenaustausch "per Handschlag". Dem japanische Telekom-Pendant NTT ist jetzt im Experiment erstmals eine Übertragung zwischen zwei Personen mit Ethernet-Geschwindigkeit gelungen.

Dies berichtet das japanische Finanzblatt Nihon Keizai Shimbun. Wie die Nippon Telegraph and Telephone Corp. und ihr Tochterunternehmen NTT DoCoMo bestätigten, gelang ein Datentransfer von PDA zu PDA per Körperkontakt mit 10 MBit/s. Bislang waren lediglich Datenraten im Kilobit-Bereich für möglich gehalten worden.

Personal Area Networks, welche die Leitfähigkeit des menschlichen Körpers zur Datenübertragung nutzen, werden bereits seit Mitte der 90er Jahre intensiv erforscht. Eine Pionierrolle auf diesem Gebiet spielte das Almaden Research Center von IBM. Dort gelangen schon 1996 Datenübertragungen "via Mensch" mit 2400 Bit/s. Auch in Deutschland arbeitet die Fraunhofer-Gesellschaft an ähnlichen, als Body Area Network (BAN) bezeichneten Verfahren.

Die Basis dazu bildet die durch den hohen Salzgehalt der Körperflüssigkeiten recht passable Leitfähigkeit des Menschen. Zur Übertragung nutzen PANs minimale Stromstärken im Bereich von wenigen Nanoampere. Schon wer sich mit einem falschen Kamm durch die Haare fährt, erzeugt ein rund 1000 Mal stärkeres elektrisches Feld. Vorteil der geringen Feldstärke: PANs sind praktisch abhörsicher, ein Angreifer müsste sein Opfer schon begrabschen.

Bisher wurden PANs aufgrund der geringen Feldstärke bestenfalls als Option zum Austausch geringer Datenmengen, wie etwa elektronischer Visitenkarten, betrachtet. Die im NTT-Experiment nachgewiesene Transferrate würde den Körpernetzen völlig neue Einsatzgebiete öffnen. (jlu)