P2P-Mobilfunksystem ermöglicht Gratis-Anrufe

Nur mit speziellen Mobiltelefonen

Sobald ein TerraNet-Gerät eingeschaltet wird, sucht es seine Umgebung im Umkreis von etwa einem Kilometer nach weiteren Geräten ab und verbindet sich mit ihnen. Somit wird das Netz mit jedem weiteren Gerät erweitert und die Abdeckung durch das Netz vergrößert. Ein Anruf in ein anderes, nicht direkt verbundenes Handy-Netzwerk soll über VoIP funktionieren. Dazu müsste lediglich ein Gerät pro Netzwerk mit dem Internet verbunden sein. Befindet sich das Zielhandy also nicht im eigenen Netz, wird der Anruf über das Web zum entsprechenden Mesh-Netz weitergeleitet.

Derzeit funktioniert das TerraNet-System nur mit speziellen Mobiltelefonen. Allerdings hofft Carlius, dass die Technologie künftig ähnlich wie Bluetooth als zusätzliche Funktion in handelsübliche Handys integriert wird. Weniger angetan von der TerraNet-Idee sind laut Carlius die großen Mobilfunkprovider. Der TerraNet-Gründer liefert zugleich die Begründung: "Peer-to-Peer-Kommunikation im Mobilfunk könnte möglicherweise das Ende der GSM-Netze bedeuten." Die Technologie sei nicht ausgereift und funktioniere nicht, lauten die Gegenargumente, die Carlius jedoch nicht gelten lässt. Er verweist auf den Telefonhersteller Ericsson, der bereits drei Mio. Pfund (4,4 Mio. Euro) in TerraNet investiert habe. (pte/mje)